Kvichak River und Lake Iliamna - Alaska 2012

  • Um es vorwegzunehmen: In den ersten beiden Teilen wird nicht ein Lachs gefangen;) Beschrieben wird die Anreise und alles was dazu gehört.
    Wer sich also ausschließlich für die Angelei interessiert, der kann das auch überspringen.


    Part 1:


    Tag 1:


    Nach einer kurzen Nacht mit viel zu wenig Schlaf klingelte am Sonntag (8.7.) um 4 Uhr früh der Wecker. Noch ein letzter Check, ob auch ja alle Sachen eingepackt und nichts vergessen wurde und dann gings ab zum Hamburger Flughafen. Wir (Ich und mein Vater) hatten je einen 80L Treckingrucksack. Mit dabei war auch ein Wasser –und Geruchsdichter „schwarzer Sack“, in dem neben dem Zelt auch noch unsere Campingausrüstung sowie ein paar Kosmetikartikel sicher verstaut wurden.
    Nach kurzer Wartezeit am Airport HH war dann endlich Boarding Time. Soweit alles planmäßig. Wir saßen also im Flieger und warteten bis wir dann endlich Richtung Frankfurt abheben konnten. Nur leider tat sich nichts…
    Nach ca 20 min meldete sich der Pilot und teilte uns mit, dass sich der Flug bedauerlicherweise aufgrund von Unwetter in Frankfurt um ca. 90 min verspäten wird. Nein, bitte nicht! Alles, nur das nicht!!! Da unser Flug nach Anchorage genau 1 ½ Stunden nach Ankunft in Frankfurt ging, würde das natürlich bedeuten, dass wir den Flieger nicht mehr bekommen und man die Reise aufgrund der Anschlussflüge in Alaska, die natürlich von einer ganz anderen Fluggesellschaft angeboten werden, glatt abhaken könnte.
    Da freut man sich monatelang auf diese Reise, plant alles bis in letzte Detail und jetzt das.
    Jetzt hieß es erstmal Ruhe bewahren und abwarten…
    Nach 1std, ich hatte die Hoffnung bereits aufgegeben, endlich die Erlösung: Das Wetter hatte sich aufgeklart und wir konnten endlich starten. Nu aber schnell, die Zeit drängt!
    In Frankfurt angekommen mussten wir laufen. Schnell durch die Kontrollen und das passende Gate suchen (Lecko mio ist das groß hier!). „Völlig außer Atem“ stiegen wir endlich in die Maschine und hoben Richtung Anchorage ab.
    Der Flug an sich verlief ganz ruhig. Wir flogen an Südwestnorwegen und Island vorbei über Nordgrönland (leider hatten wir keinen Fensterplatz!) und landeten nach 9 ½ Stunden endlich in der größten Stadt (ca 300 tsd. Einwohner) Alaskas.
    In Frankfurt flogen wir um 12uhr (MEZ) los und kamen in Alaska aufgrund der Zeitverschiebung um 11uhr Ortszeit an (selber Tag).
    Nachdem wir endlich!!! die zeitaufwendigen amerik. Kontrollen passiert hatten (seit dem 11. Sept. ist das so) hieß es erstmal mit dem Taxi ab ins Motel. Schnell eingecheckt, Sachen abgeladen und dann ab in die Stadt. Schließlich mussten wir noch ein paar Angelköder und Lebensmittel für die ersten Tage einkaufen.
    Zur Stadt selber will nicht viel sagen, dazu ist sie ganz billig gesagt einfach viel zu hässlich.
    Über die Highways brettern laute Pick Ups, die Straßen sind meistens zugemüllt und auch architektonisch hat die Stadt kaum etwas zu bieten (die Häuser müssen so in den 50er oder 60er errichtet worden sein). Dafür war das Wetter unerwartet gut (25°C).
    Als wir endlich in unserem Angelladen (http://mtviewsports.myshopify.com ) ankamen, waren wir überwältigt von der Größe und Auswahl. Nicht nur eine riesige Auswahl Angelausrüstung bot der Laden an, man konnte auch alle möglichen Jagd -und Campingutensilien erwerben. In Amerika ist halt alles ein wenig größer.
    Der Tag näherte sich dem Ende und wir ließen ihn in einem stilechten american Diner ausklingen. Wir wollten schließlich zeitig in die Betten. Zum einen weil wir durch die Zeitverschiebung schon lange genug auf den Beinen standen und zum anderen weil der morgige Tag schon anstrengend genug werden sollte. Dann würden wir endlich an den Fluss gelangen in dem wir die nächsten 2 ½ Wochen den Lachsen nachstellen.

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  • Part 2:


    Tag 2:


    Früh morgens ging es mit dem Taxi zurück zum Flughafen. Denn schließlich mussten wir ja noch zweimal innerhalb Alaskas fliegen, um endlich in die Siedlung bzw. an unser Angelgewässer zu gelangen. Von Anchorage ging es direkt nach King Salmon im Südwesten Alaskas.
    Der Flughafen in King Salmon war klein, aber voller Angler!
    Er ist der größte Flughafen der Region und die Region rund um die Bristol Bay bietet ne Menge Flüsse und noch mehr (sündhaft teure) Angellodges an. Außerdem liegt er direkt am bekannten Katmai Nationalpark, den man am besten mit dem Wasserflugzeug erreicht.
    Wir hören und sehen auch einige Schweizer, Deutsche und Österreicher.
    Aber King Salmon sollte nur Durchgangsstation sein auf unserer Reise Richtung Kvichak River. Nach 2 Stunden Wartezeit im Hangar kommt ein lang gewachsener Mann Mitte zwanzig auf uns zu. „Are you…?“ Er zeigt auf seinen Notizzettel. Offensichtlich hat er Schwierigkeiten damit unseren deutschen Namen auszusprechen. Wir gucken auf den Zettel und nicken erleichtert, nun konnte es ja endlich losgehen.
    „Folow me.“ Wir tun was er sagt, verlassen den Hangar nach draußen und erblicken ein Flugzeug. Aber nicht mit 300 Sitzplätzen wie auf dem Flug nach Anchorage, auch nicht mit 70 wie auf dem Flug nach King Salmon sondern mit vier Plätzen. Der Pilot und drei Passagiere. Wir stiegen ein, das Gepäck war bereits verstaut.
    Was folgte war ein 30 Minuten langer Flug über die raue Tundra Süd West Alaskas.
    Über unberührte unbegradigte Flüsse, die sich ihren Weg in Richtung Pazifik „mäanderten“.
    Die Landschaft Alaskas, die sich abwechselte aus sumpfiger Tundra, Flüssen, Seen und z.T. auch Fichtenwäldern, schien endlos.
    Doch dann erschienen irgendwann doch ein paar Häuser in weiter Ferne.
    Und wir wussten: Das ist es, das ist Igiugig, das kleine Eskimo Dorf, das für die nächsten 2 ½ Wochen unser zu Hause sein sollte.
    Kurz vor dem Landeanflug flogen wir ein Stück über den Fluss. Wir machten unweit der Siedlung einige Lodges aus und wagten von oben einen ersten Blick auf unser neues Angelgewässer.
    Was wir dann sahen, war ein wahrhaft unglaubliches Naturschauspiel. Das Wasser, in der Flussmitte kristallklar, war an den Kanten rechts und links schwarz!!
    Immer noch überwältigt von dieser unglaublichen Menge an Fisch, die da unter uns hindurch schwamm, merkten wir kaum, dass sich unser kleines Flugzeug bereits mitten im Landeanflug befand.
    Die Maschine senkte sich, kam auf, verlor an Fahrt und kam letztlich ganz zum Stehen.
    Das Abenteuer Alaska konnte beginnen…


    Bevor ich nun im 3. Teil zur Angelei übergehe, möchte ich noch ein paar Basisinformationen zum Dorf und zu den beiden Gewässern loswerden:


    Igiugig: sprich: Igi-a-gig, ist ein kleines Eskimo Dorf mit heute ca. 60 Einwohnern.
    Gelegen an der „Quelle“ des Kvichak Rivers und im Südwesten des Lake Iliamna.
    Die Bevölkerung besteht hauptsächlich aus Yupik Eskimos, Aleuten und Athabasken Indianern. Weitere Infos folgen dann in den Berichten.


    Kvichak River: Mündet in die Bristol Bay, 60 Meilen lang, größter Rotlachsaufstieg der Erde
    Lake Iliamna: größter Binnensee Alaskas, 8. größter der USA, 1000 Quadratmeilen Fläche,
    tiefster Punkt: 988 Fuß ( www.igiugig.com)


    noch Tag 2:
    Da das Flugzeug schon gegen Mittag in Igiugig landete, blieb uns genügend Zeit um das Zelt aufzubauen und das Dorf ein wenig „kennen zu lernen.“
    Die freundliche Mitarbeiterin vom Hangar, die auch in der Dorfverwaltung arbeitet, zeigte uns alle Räumlichkeiten, die wir in den kommenden Wochen nutzen würden.
    Es gab sanitäre Einrichtungen, einen kleinen Shop, öffentlichen Internetzugang und sogar einen Waschautomaten.
    Am Strand, der sich direkt am Dorf befindet, sah man bereits einige Angler stehen. Leider war unsere Lizenz erst ab dem nächsten Tag gültig, so dass wir erst einmal zuschauen mussten. Gegen Abend gingen wir zum Strand runter und beobachteten eine 6er Gruppe Amerikaner. Stellte man sich ganz nah ans Ufer sah man die Lachse, es müssen hunderttausende an diesem Tag gewesen sein, an einem vorbeiziehen.
    Die Angler drillten im 5-Minuten Takt…

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  • Part 3:


    Tag 3 und 4:


    3. Tag:


    Endlich der erste Angeltag. Nachdem uns das Geheule der Wölfe in der Nacht einen allzu kurzen Schlaf bereitete, machten wir uns fix unser Frühstück und dann ging es ab ans Wasser.
    Wir hatten tatsächlich den Luxus einer Küche. Da man im Dorf leider keine Gaskatuschen erwerben konnte, boten uns die Einheimischen an eine zurzeit unbenutzte Küche in einem leer stehenden Haus zu benutzen. Dafür wollten sie noch nicht einmal Gas und Wasser bezahlt haben (was wir aber am Ende freiwillig taten). Das nenne ich gastfreundlich!
    Naja die Ruten waren schnell montiert. Ich fischte mit einer 15-35gr Abu Garcia Diplomat Spin. Mein Vater begann mit einer Orvis der Klasse 8. Wir gingen zum Strand an dem sich bereits ein paar Angler (wie sich hinterher rausstellte Lodgebesucher) fischten.
    Überall sah man die Lachse ziehen. Während die Angler fast im 10 Minutentakt abwechselnd drillten, blieben die Bisse bei uns überraschend aus. Was machten wir falsch?
    Ich schaute mir die Montage genauer an und beobachtete, dass diese Klemmbleie ans obere Vorfach angebracht hatten. Die Lachse zogen also zu tief für unsere Köder.
    Es wurde umgebaut:
    Mein Vater tat es den Ammis gleich und ich blieb bei meinem einfachen Spinner der Gr. 4, nur ließ ich ihm jetzt etwas mehr Zeit um abzusinken. Und tatsächlich, jetzt war der Knoten geplatzt. 2 oder 3 Würfe später blieb bei mir der erste Rotlachs hängen (es waren zu unserer Zeit ausschließlich Rotlachse (auch Sockeye genannt) im Fluss). Es ist schon ein ganz besonderes Angelerlebnis die Kraft eines gerade einmal 2 oder 3kg Lachses zu spüren.
    Ich habe schon Hechte gefangen, die wogen mehr als das Doppelte. Aber ein frisch aufgestiegener Lachs an der leichten Spinne ist noch mal ein Erlebnis für sich.
    Es ist eigentlich unmöglich die Fische müde zu drillen. Es hilft nur den Fisch bei passender Gelegenheit zu stranden. Sicher nicht die beste Lösung aber das haben vom Anfänger bis hin zum Guide alle so praktiziert. Ich habe nur selten jemanden einen Kescher benutzen sehen.
    Nach beinahe 10min Drill, der Fisch zog kurz vor der Landung immer wieder in die Flussmitte und das wiederholte sich einige Male, konnte ich ihn endlich in Händen halten, meinen ersten Rotlachs. Um die 65 cm groß. Nachgemessen wurde nicht, um ihn nach kurzem Fototermin schnell wieder auf Reise Richtung Laichgrund zu schicken.
    Nachdem weitere Bisse ausblieben, wechselte ich meinen Platz und fischte nun im See.
    Auch hier überall Lachs. Im weiteren Verlauf fingen wir beide insgesamt um die 10-15 Lachse. Zum Ende nahmen wir noch einen mit, der zum Diner verspeist wurde.
    Der Anfang war also getan, auch wenn die großen Tage erst noch folgen sollten.



    4. Tag:


    Heute war nicht ans Angeln zu denken. Wind und Regen den ganzen Tag.
    Keine Schauer und auch kein Nieselregen. Richtig satter Regen und der Wind peitschte einem das auch noch in einer Eiseskälte um die Ohren. Nach einer halben Stunde gab ich die Fischerei auf. Zum Glück hatten wir das Haus in dem es warm und trocken war.


    „Thats part of the alaska expierience“ war der Kommentar eines Einheimischen als ich ihn auf das Wetter ansprach.
    Dem ist wohl nichts hinzuzufügen.





    Die übrigen Teile schreibe ich demnächst fertig…

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  • Part 4:


    Tag 5-10:


    Der Aufstieg war in vollem Gange. Da wir kein Boot zur Verfügung hatten, fischten wir ausschließlich am Strand im Übergangsbereich zwischen See und Fluss.
    Trotzdem fingen wir reichlich. Der Strand entwickelte sich zu einer beliebten Angelstelle.
    Von früh morgens bis spät abends hielten dort die Motorboote der Lodges.
    Man fischte jetzt natürlich nicht in unberührter Natur an einem einsamen Platz, so wie man sich Alaska immer vorstellt. Aber das störte uns nicht weiter. Man kam ins Gespräch, tauschte sich aus und bestaunte die gegenseitigen Fänge.
    Im Laufe der Zeit lernten wir eine nette Gruppe Schweizer kennen, die sich im Dorf ein Ferienhaus genommen hatten, dass von Einheimischen vermietet wird.
    Diese Schweizer kann man nur beneiden: Wir erfuhren, dass sie seit 20! Jahren jedes Jahr als Gruppe nach Alaska fliegen und dort 3,4 Wochen Urlaub machen. Tja, wer kann, der kann.
    Da sie nicht zum ersten Mal den Kvichak bereisten erhielten wir auch hier wichtige Tipps und Infos. Z.B. das die Rotlachse gar nicht beißen sondern der Haken per Wurf stromauf ins Maul schwimmt oder das vor ein paar Jahren angeblich einmal 500 tsd. Lachse an einem Tag im Fluss gewesen sein sollen oder das sich die Kontrolleure der Fischereibehörde auch mal als Fliegenfischer tarnen oder mit Videocam und Fernglas am Wasser stehen, um zu sehen ob auch ja alle Bestimmungen eingehalten werden.
    Wir wussten zumindest jetzt, dass wir in Alaska waren. An guten Tagen brachte jeder dritte bis vierte Wurf Biss. Die meisten Fische verloren wir mitsamt jeder Menge Fliegen (gut dass wir uns in Anchorage noch einmal eingedeckt hatten). Auch ich griff jetzt zur FliRu, denn der Drill macht da einfach am meisten Freude.
    Der Urlaub entwickelte sich mehr und mehr zu einem reinen Angelurlaub. Wir nutzten es aus, dass es nie wirklich dunkel wurde und standen teilweise auch noch um 23 Uhr am Wasser. Das Lachsfieber hatte uns voll im Griff.
    Dank der Schweizer und auch einiger Deutscher, die wir im Laufe der Zeit kennen lernten, wussten wir jetzt wie man fischten musste. Gerade am ersten Angeltag habe ich meine Lektion gelernt: Auch in Alaska springen einem die Fische nicht ins Boot. Da bedarf es dann schon der Hilfe einiger Erfahrener.
    Fast alle Fische haben wir releast. Wir hatten zwar eine Gefriertruhe zur Verfügung, haben aber eher spontan mal einen Fisch filetiert und ihn zum Mittag verspeist. Da wir nun auch mehr und mehr mit den Eskimos in Kontakt kamen, bot man uns an unsere Fische in ihrem Räucherhaus kalt zu räuchern. Da ließen wir uns natürlich nicht zweimal bitten.
    Dazu muss man sagen, dass mehrere Dorfbewohner eine Lizenz führ den kommerziellen Fischfang besitzen. Während des Runs (Aufstieg) haben sie die Netze (ca. 15m lang) einfach vom Ufer aus ausgelegt. Sie fangen immer so viel wie sie für das ganze Jahr brauchen. Die Fische werden entweder vakuumiert, eingefroren oder eben nach traditioneller Art mit Birke geräuchert. Um das Räucherhaus wurde dann erst mal ein Elektrozaun gespannt. Auch Bären mögen Lachse.


    Ein Wort noch zum Wetter: Bis auf drei Tage am Stück mit T- Shirt Wetter (28°C, wolkenfreier Himmel) meist bedeckt und des Öfteren leichte Schauer. Trotzdem konnten wir zufrieden sein.

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  • Noch ein paar Bilder.

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  • Part 5:


    Tag 11-18:


    In diesen Tagen mussten wir feststellen, dass wir wohl eine Woche zu spät gebucht hatten.
    Die Lachse wurden allmählich immer weniger, der „Mainrun“ war vorbei. Nur vereinzelt waren noch Gruppen von 10, manchmal auch 20 Fischen zu beobachten.
    Aber aufgrund der Tatsache, dass die Fische selber nicht beißen, war es einfach zu schwierig noch welche zu kriegen. Wir trafen einmal zwei Amerikaner, die von morgens bis nachmittags gefischt hatten und insgesamt nur ein Lachs landeten.
    Das war für uns eigentlich das Signal die Lachse in Ruhe zu lassen und uns den übrigen Spezies zu widmen.
    Was solls, wir hatten über eine Woche Lachs bis zum Abwinken.
    An der Rute und aufm Teller. Die hohen Erwartungen waren also erfüllt.
    Was nun?
    Naja der Fluss war ja nicht nur wegen seines gigantischen Lachsaufstiegs bekannt.
    Im Gewässer tummelten sich noch Äschen, Regenbogen und Saiblinge.
    Also wurde die 8er gegen eine 5er getauscht, ich war jetzt auch ab und an wieder mit der Spinne unterwegs.
    Die Fische ließen nicht lange auf sich warten. Es war im Prinzip egal welches Muster da gerade am Vorfach hing, die Fische nahmen es dankend an.
    Meistens fischten wir mit nicht gerade anspruchsvoll selbstgebundenen Fliegen.
    Ich hatte mir eigentlich vor der Reise vorgenommen einen der wirklich wunderschönen Arktischen Saiblinge zu fangen, daraus wurde am Ende für uns beide leider nichts.
    Dafür gab es reichlich Äschen und Regenbogenforellen.
    Äschen über 40cm und ich fing zwei Regenbogen von knapp 60cm. Für diese Zeit nicht schlecht. Die Topzeit jedoch ist September, wenn die Lachse laichen und die Steelhead den Laich fressen. Dann werden die „Trophy Rainbow Trouts“ gefangen.
    Zu den Forellen kann ich nur sagen, dass ich noch nie so schöne Fische zu Gesicht bekommen habe. Noch nie hatte ich wilde Regenbogen gefangen. Das war schon ein besonderer Anblick, diese wunderschön gezeichneten und makellosen Fische.
    Die übrigens alle wieder schwimmen, da sie auf Anordnung der Fischereibehörde (http://www.adfg.alaska.gov/) ganzjährig geschont sind. Meiner Meinung nach eine gute
    Initiative, denn die Bestände sind stabil und die Fische wachsen gut heran, was sich daran zeigte, dass wir Forellen in den unterschiedlichsten Größen fingen.


    So viel zur Angelei. Da im Vorfeld ja doch einige Bedenken geäußert wurden, was das Thema Bären betrifft, werde ich darauf auch noch kurz eingehen.
    Wir sahen nicht einen einzigen Bären. Das lag allerdings auch daran, dass wir uns nie wirklich aus dem Dorf heraus bewegt haben. Bärenspray gab es dort nicht und das durften wir auch nicht mit ins Flugzeug nehmen. Also unternahmen wir keine großen Wandertouren für mehrere Tage in die Wildnis. Im Dorf selber sind Bärenprobleme selten.
    Ab und zu sollen Bären am Strand gesichtet worden sein. Und tatsächlich sahen wir eines Tages deren Spuren, müssen sich wohl nachts dort aufgehalten haben.
    Aber damit gehen die Einheimischen eher locker um. In den Vorgärten lag Müll und niemand trug eine Waffe oder „Bärenglocke“ bei sich, wenn er Igiugig verließ.
    Ansonsten sahen wir mehrere Weißkopfseeadler, ein Stachelschwein und nachts heulten die Wölfe.


    Achja, eine Sache noch am Rande: Ganz in der Nähe der Laichgründe gleich mehrerer Flüsse (u.a. auch Kvichak R.) wurde angeblich eines der größten Kupfervorkommen dieser Erde entdeckt. Was folgt könnt ihr euch sicherlich denken.
    Geplant ist dort eine Mine zu errichten, dessen Bau nicht nur die Laichplätze zerstören sondern auch hochgiftige Chemikalien in das ohnehin schon sehr empfindliche Ökosystem leiten würde. Eine Entscheidung steht noch aus, doch es sieht nicht gut aus für die lokalen Fischer und „Natives“ für die der Lachs natürlich Existenzgrundlage ist.
    Wer sich dafür interessiert, der google „Pebble Mine“ (alles auf englisch) oder Wikipedia:
    http://en.wikipedia.org/wiki/Pebble_Mine

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  • nun aber danke :thumbsup:


    Einer geht noch…


    Letzter Teil:


    Tag 19 und 20:


    Tag 19:
    Heute hieß es Abschied nehmen. Es ging zurück nach Anchorage. Gegen Mittag ging das kleine Postflugzeug. Noch einmal überflogen wir den Fluss, die Tundra und landeten schließlich wieder in King Salmon. Mit im Gepäck war der selbst geräucherte Lachs für Familie und Freunde daheim. Ein schöner Abschluss der Tour war für mich der Flug von King Salmon nach Anchorage. Auf dem Hinflug hatten Regen und Wolken noch die Sicht behindert, jetzt hatte man beste Aussicht. Wir überflogen einen Gebirgszug. Die Sicht von oben war einfach extraklasse. Man sah schneebedeckte Berge und wilde Flüsse kurz vor ihrer Mündung in den Pazifik. In Anchorage hatten wir wieder bestes Wetter. Noch einmal bezogen wir dasselbe Motel und kauften noch ein paar Souvenirs ein.


    Tag 20:
    Es ging zurück in die Heimat. Zur Krönung hatte der Flieger noch mal 2std Verspätung, so dass wir den Anschlussflug nach Hamburg verpassten und insgesamt 4std später zu Hause ankamen.



    Fazit:
    Trotz der Strapazen auf dem Hin –und Rückflug waren wir natürlich hochzufrieden mit dem Urlaub.
    Wir trafen auf überaus offene und gastfreundliche Menschen, die uns halfen wo immer es Probleme gab und damit ganz wesentlich zu diesem gelungenen Urlaub beigetragen haben.
    Aber das alles weiß man erst so richtig zu schätzen, wenn dann auch noch die Fische beißen.
    Und da wurden die Erwartungen eigentlich noch übertroffen.
    Denn wo fängt man hier schon wilde Regenbogenforellen oder Äschen (in meinem Verein waren es letzte Saison insgesamt 2stck), von den Lachsen und Saiblingen ganz zu schweigen.


    Alaska hat uns infiziert und wir wollen es nicht bei diesem einen Besuch belassen.
    Dazu haben wir einfach noch zu wenig gesehen…

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