Bericht des Monats Oktober 2014

  • Meine Angelsaison endet im September.
    Na gut, 2 oder 3 Mal gehe ich noch los und versuche einen Hecht zu fangen... aber das ist nicht vergleichbar mit meinen langen Angelausflügen. Dadurch habe ich "plötzlich eine Menge" Freizeit, die irgendwie genutzt werden muss. Natürlich gibt es genügend zu tun. Aber eines der schönsten Dinge,die ich in der Zeit nach dem September mache, ist der Spaziergang am Gewässer.
    Darüber schreibe ich hier nun meinen "Angelbericht".


    Gerne bilde ich mir ein, dass wir Angler eine ganz besondere Beziehung zu "unseren" Gewässern haben. Ich erinnere mich dabei an Spaziergänger, Kanufahrer, Wanderer... die mich immer wieder Fragen "Gibt es hier überhaupt Fische?!". Oft wundere ich mich dann. Manchmal kommt es mir fast so vor, als könnte die Frage unmöglich ernst gemeint sein. - In diesem Gewässer leben unglaublich viele Lebewesen. Mach´ doch einfach mal die Augen auf!
    Vor einiger Zeit habe ich damit begonnen, dies mit Hilfe von Fotografien zu beweisen: "Auf jedem dieser Bilder ist ein Fisch versteckt. Aber nur wir Angler können ihn sehen." :P

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    Nun hat diese schöne Zeit wieder begonnen. Ich denke, dass wir Angler eine solche Beziehung zu den Gewässern bekommen, weil wir oft mit dem Gefühl nach Hause gehen, etwas Geschenkt bekommen zu haben. Und genau dies geschah auch bei meinem letzten Spaziergang.
    Die Wahrscheinlichkeit,eine Meerforelle zu Gesicht zu bekommen, hielt ich für sehr gering. Ich hatte den Lehrbuchsatz im Hinterkopf, dass die Forellen nun, nach recht langer Trockenperiode, ihren festen Standplatz eingenommen haben. Deswegen ging ich nicht sehr achtsam am Gewässer entlang. Ich hielt einfach an verschiedenen guten Standplätzen und Verstecken und blickte ins Wasser. Sobald sich die Augen an die Reflexion des Wassers gewöhnt haben, versuche ich zwischen Totholz, Wurzelwerk und sonstigem Gestrüpp hindurchzuschauen und evtl eine Meerforelle in ihrem Versteck zu entdecken.


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    Dennoch hoffte ich, dass sich vielleicht doch eine Forelle in wenig Abenteuerlustig zeigen würde. Es war recht warm - kein Grund also lethargisch zu sein! Und unter einem Baum stand sie dann dort. Neben den Wurzeln und von den Ästen geschützt, aber trotzdem gut sichtbar: Eine stattliche Meerforelle. Ich konnte mein Glück kaum fassen und hockte mich langsam hin. So, dass ich sie noch sehen konnte, aber mein Körper möglichst klein war. Dann zückte ich die Kamera und schoss einige Fotos. Dabei genoss ich den Moment und beobachtete sie. Manchmal schwamm sie ohne für mich erkennbaren Grund ca. 1m nach vorne. Dann trieb sie langsam mit der Stömung zurück. Dabei legte sie sich zeitweise auf die Seite - als wollte sie Bugwellen vermeiden. Kurz dachte ich, dass das passieren wird, was ich bisher nur 1 Mal erleben durfte: Ein Kampf zwischen zwei Milchnern um einen Standplatz. Da war was los!


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    Ich blieb also so regungslos wie möglich an meinem Beobachtungsort und wartete darauf, was passieren wird. Eine zweite Forelle konnte ich aber nicht entdecken. Leider endete das Spektakel kurz darauf: Die Forelle schwamm ein wenig Stromauf und versteckte sich unter den Wurzeln einer Erle. Sehen konnte ich sie nicht mehr. Aufregend war es allemal.


    Oft denke ich, dass wir Angler eine besondere Beziehung zu den Gewässern haben. Und ich hoffe, dass noch viele Menschen nach mir solche Erlebnisse genießen dürfen!


    Ach ja, hier der "Auslöser" des Berichtes:

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