In der letzten Woche machte ich mich auf den Weg in Richtung Alsen und besuchte drei Favoritplätze, viel anschauen und ein bisschen probefischen. Zwar hatte sich einiges verändert, aber das Wasser war wie auch früher glasklar. An Forellen mangelt es nicht, es gab viele MeFos zwischen 20 ~ 30 cm zu sehen, aber keine größeren Exemplare. Am vergangenen Montag suchte ich im Web nach aktuellen 2020 Fängen rund um Süd-Jütland und fand eine Grafik der aktuellen Sauerstoffwerte vom Sonntag, den 19. Juli 2020 mit einem erschreckenden Ergebnis. Ist es möglicherweise der Grund, warum die Fangergebnisse der letzen Jahre so mager aussahen? - siehe dazu Grafik. Wissenschaftler sprechen von Todeszonen, wenn der Sauerstoffgehalt unter zwei Milligramm pro Liter Wasser sinkt.

Zur kurzen Erklärung der Karte:

- Rot - Todeszone, nicht mehr lebensfähig, kaum Fisch

- Gelb - kritische Zone, grenzwertig - wenig pder sporalisch Fisch

- Blau - gut

Muscheln ernähren sich vor allem von Schwebstoffen. Algen etc.. Dazu pumpen sie Wasser durch ihren Körper und fangen die Futterteilchen in ihren Kiemen auf. ... Eine Miesmuschel filtert rund fünf Liter Wasser pro Stunde, eine Auster sogar bis zu 25 Liter. Miesmuscheln wachsen nicht auf Sandboden, da sie sich dort nicht anheften können, ideal sind Steine oder Seegraswiesen. Seegradwiesen sind die grünen Lungen der Meere und unglaublich produktiv.

Eine Seegraswiese von einem Quadratmeter Fläche hat etwa 7000 Blätter mit einer Blattfläche von 100 m². Dies entspricht 3,5 kg Biomasse. Das ist doppelt so viel wie die Menge eines vergleichbaren heimischen Waldgebietes! Die besiedelbare Grasfläche und die anfallenden Nährstoffe erklären auch warum Seegraswiesen ein beliebter Lebensraum sind. Pro Quadratmeter werden jeden Tag bis zu 14 Liter Sauerstoff produziert und ein Vielfaches an Kohlendioxid gebunden. Mit so viel sauerstoffreichem Wasser füllen sich die Fische natürlich wohl.

Muscheln und Seegras helfen der Ostsee im Kampf gegen den Sauerstoffmangel, durch die Profitgier der Muschelfischerei wurden größe Flächen an Seegras zerstört, gerade beim derzeiten aktuten Sauerstoffmangel der Ostsee wären Miesmuschel und Seegras wichtig, sie zu zerstören ist mehr als eine Dummheit.

Wenn Meere kippen (und das tun sie irgendwann, wenn der Sauerstoffverlust anhält und die Temperatur weiter steigt), dann stinkt der ganze Planet die nächsten paar Tausend Jahre nach faulen Eiern. Einziger Trost ist, dass es dann kaum noch Menschen geben wird die das miterleben müssen.

In diesem Sinne - Gruss Rudi

Hi Hakenhexe,

wenn das Seegras am Boden wächst und nicht lose auf dem Wasser schwimmt ist es jedenfalls ein gutes Zeichen.

Trotz alledem braucht es ca. 10 Jahre, bis dort wider anwächst, wo die Muschelfischer jahrelang gewütet haben und den Grund damit zerstörten.

Die Zahlen der graue Punkte sind mir leider nicht bekannt.

In der Flensburger Fördegibt es in der In-nenförde und in der zentralen GeltingerBucht ausgeprägten Sauerstoffschwundmit Gehalten unter 1 mg/l und giftigemSchwefelwasserstoff. Gute bis sehr guteSauerstoffgehalte zwischen 6,3 und 8 mg/lgibt es aber im Gebiet südlich des Holnis-Hakens, in der südlichen Geltinger Buchtund vor Kalkgrund. Am südlichen Ausgang des Kleinen Beltwurden Sauerstoffgehalte unter 0,2 mg/l(Nachweisgrenze) gemessen, Schwefel-wasserstoff ist auch hier nachweisbar.

Gruss Rudi