April 2010

  • Hier der Gewinner des Monats April...






    So die Koffer sind gepackt, der Rutenkoffer natürlich auch. Morgen um 9 Uhr gehts mit dem Flieger von Hamburg über Newark nach Tampa. :thumbsup: Gott sei Dank fliegt die Maschine. Ich war die ganze Woche kurz vor dem Herzinfarkt wegen dem Flugverbot.
    Mein Zuhause für die nächsten 3 Wochen ist Clearwater Beach, wo wir zusammen mit einem befreundeten Paar ein Townhouse direkt am Wasser gemietet haben.




    Zusammen mit meiner 7ér und 8ér Fliegenrute geht die Fliegendose gefüllt mit Deceivern, Clouser Minnows, einigen Redfish Flys,Pattegrisen und andere Shrimps auf die Reise.
    Mal sehen, ob sich ein paar Snooks und Redfish oder sogar ein Babytarpon vom hauseigenen Bootssteg fangen lassen.


    Ich werde Euch auf dem laufenden halten, nehme mein Laptop mit. :thumbup:


    Gruß


    Gunnar

  • Nach einem langen Trip, Start 4 Uhr am Freitag in Flensburg, Ankunft in Clearwater Beach 03 Uhr deutscher Zeit, gabs gestern abend nur noch 2 Bier und ein Stück Brot und dann ab ins Bett. Es kam wie es kommen musste, um 5 Uhr(amerikanischer Zeit) war heute morgen meine Nacht beendet. Naja ging meinen Mitreisenden nicht anders. Nach einem ausgiebigen Frühstück haben wir erstmal die Koffer ausgepackt. Meine Angelruten haben den Transport gut überstanden, auch wenn der Rutenkoffer wieder ein paar Katzer mehr hat.
    Anschließend gings zum Walmart Superstore, fishing licens(47,50 Dollar für ein Jahr) und Lebensmittel einkaufen. Danach an den Strand und ein erstes Bad im Golf von Mexiko bei geschätzten 25 Grad Wassertemperatur. Nach 2 Stunden am Strand waren wir fürs Erste genug gegrillt. Jetzt wird gleich der Grill angeworfen und dann gibts leckere Steaks für unglaubliche 2,95 Dollar das Kilo.
    Morgen werde dann die Ruten zusammenschrauben und einen ersten Versuch vom hauseigenen Bootspier starten.


    Gruß


    Gunnar

  • Gunnarrrrrrr, laß das mit den Foto`s sein!!!
    sonst ein zwei drei steh ich vor deiner Tür und will herein


    Heute waren wir ein bisschen die Gegend erkunden und am Hafen, um die Rates für eine Chartertour zu erkunden. Inshore muss man ca 400 Dollar/halber Tag für 4 Leute hinlegen, Offshore ca 600 Dollar/für einen halben Tag für 4 Leute. Billiger ist es mit dem Partyboot (ist so eine Art Angelkuter von der Größe eines Butterdampfers). Da ist man mit 75 Dollar/Person/Tag dabei.
    Preise sind auch teilweise Verhandlungssache. Zur Zeit ist der große Run nach den Osterferien vorbei, so dass man solche Touren auch billiger bekommt.
    Heute ist die Luftfeuchtigkeit sehr hoch, da die Gewitterlinie, de gestern die Tornados nach Missisipi gebracht hat, auf dem Weg zu uns ist. Das gibt eine schöne Lightshow, wenn die Gewitter vom Meer kommend Richtung Strand ziehen.
    Ich habe ein bisschen versucht, mit der Fliegenute vom Bootsdock zu fischen. Der Wind war aber zu stark. Also ist für den Rest des Tages relaxen am Pool angesagt.
    Für Klaus hänge ich noch 2 Fotos an. 8) Das Boot gehört zum Nachbarhaus. Ist so ein typisches Trollingboot hier.


    Gruß


    Gunnar

  • In der Fisch&Fang ist gerade ein Artikel über DIESEN Gesellen hier drin, das wäre doch mal was....(für mich )


    Ich wünsche dir noch eine schöne Zeit dort Gunnar


    Danke, aber Grouper fischen ist nicht so mein Ding. Auf die Dinger fischen sie hier auch so 30 Miles Offshore. Schweres Gerät und dann sitzen sie am Grund fest und Du hälst mit der
    Bootsrute dagegen.
    Dann lieber auf Tarpon,Amberjack oder Bonito mit der 12´er Fliegenrute. Die hauen dir erstmal 200 m Backing runter. :D Jetzt fängt hier gerade die Saison an. Mal sehen ob ich eine geteilte Guidingtour machen kann.
    Heute morgen habe ich von unserem Bootsteg schon mal 2 Jack Cravaille (allerdings in Heringsgröße)mit der 8ér Guideline und einer weißen Garnelimitation gefangen. Man haben die schon einen Rabatz gemacht. Die fängt man hier auch bis 70 cm Größe.
    Morgen gehts für 3 Tage nach Orlando, Universal Studios und zu Bass Pro :D


    Gruß


    Gunnar

  • Heute waren wir einkaufen in einer Shoppingmall, anschließend ein bisschen relaxen am Pool. Habe mir leider trotz Lichtschutzfaktor 50 etwas die Schultern verbrannt.
    Heute Abend gabs wieder leckeres Steak vom Grill :D .
    Steak.jpg
    Anschließend wurde noch etwas vom leckeren Malt
    Malt.jpg
    aus dem Dutyfreeshop verkostet.


    Gruß


    Gunnar

  • Nun lasssss aber langsam mal die Runningleine qualmen .


    Das geht im Moment nicht. Wir sind seit gestern für 3 Tage in einem Hotel in Orlando. Dort wollen wir zu den Universal-Studios und natürlich in den zahlreichen Outletstores shoppen.
    Nachdem wir gegen Mittag unser Hotelzimmer bezogen haben, gings nachmittags in die erste Runde. Nachdem ich die Frauen bei den Prime-Outlets abgesetzt habe, habe ich ein Geschäft auf der anderen Straßenseite aufgesucht.
    Über der Tür prangt ein großes Schild: "Welcome anglers, hunters and other liars" Hier mal Fotos vom letzten Jahr
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    Sorry Renate, aber die Auswahl ist etwas größer :emot100:
    Dort habe ich mehrere Ruten auf dem Rasen geworfen und konnte an der Xi3 nicht vorbei. Wirklich entspannt habe ich mich dann mit dem Rest unserer Reisegruppe bei den Outlets getroffen und bin noch 2 Stunden durch die Geschäfte gebummelt. Es ist mir wirklich ein Rätsel, warum man in Deutschland Klamotten so teuer bezahlen muss. Eine Jeans, die bei uns über 100 Euro kostet, ist hier für 30 Dollar zu haben.
    Gleiches gilt für Sportklamotten von Addidas, Puma, Nike, Reebock usw.
    Nach dem Shoppen gings zurück zum Hotel und anschließend ins Ponderosa Steakhouse. Steak and Shrimps lecker :emot108: , riesiges Buffet mit Suppen, Vorspeisen, Salat und div. Desserts inclusive für 12,50 Dollar.
    Jetzt gehts gleich zum Frühstück.


    Gunnar

  • Nach 3 Tagen in Orlando sind wir wieder zurück im Haus in Clearwater Beach. Hier ist die Internetverbindung deutlich besser. Gestern waren wir bei den Universal-Studios.




    Letztes Jahr wurde die neue Achterbahn eröffnet.


    Rip Ride.jpg


    Die haben wir uns aber erspart. Das muss ich nicht mehr haben.
    Nach 7 Stunden in den Studios haben wir uns noch ein kühles Bierchen auf dem City-Walk gegönnt und sind zu Fuß zurück zum Hotel.


    Dort konnten wir bei den Mülltonnen, diesen Gesellen beobachten


    Waschbär.jpg



    Abends haben wir uns für 16 Dollar pro Person leckere Shrimps und Hummerschwanz bei Red Lobster gegönnt.
    Heute waren dann nochmal andere Outletstores angesagt. Dann gings zurück nach Clearwater Beach. Dort haben wir noch schnell Fleisch gekauft, was gleich auf den Grill kommt. Dazu ein kühles deutsches Import-Bier. :thumbsup:


    Gruß


    Gunnar

  • Heute ist es fast windstill. da wir ein kleines Problem mit dem Telefon hatten und auf den Techniker warten mussten, die kommen hier sogar am Samstag, war heute zu Hause bleiben angesagt. Man ist das warm heute, 33 Grad im Schatten, kaum Wind und 85 % Luftfeuchtigkeit. Ich habe eine halbe Stunde mit der neuen Fliegenrute gewedelt.


    Wurf1.jpg


    Wurf2.jpg



    Außer kleinen Jack Cravailles wolte nichts vernünftiges auf die Polar Minnow-Fliege beißen.
    Danach hatte ich bei der Hitze auch keine Lust mehr. Den Rest des Tages verbringe ich hier.


    Pool.jpg


    Gruß


    Gunnar

  • Hi Gunnar, pass mal auf das du auch wieder zurück kommst und nicht wegen lecker - Essen = Gewicht = Flieger zu klein - bleiben must


    Wo Du das sagst, da muss ich wirklich aufpassen. Das Eis ist ja auch so lecker hier und bei 33 Grad hat man auch keine große Lust zum Sport ;(
    Gestern ließ es sich wieder nur im Wasser aushalten. Selbst nach einer halben Stunde Fliegenfischen war ich klitschenass geschwitzt. Ab morgen sollen es wieder erträglich 29 - 30 Grad werden. Ich habe mal ein paar Guides angemailt, um mal ein paar richtig schöne Fische mit der Fliegenrute zu fangen. :D


    Gruß


    Gunnar

  • Heute ging es nach Honeymoon Island.


    http://www.floridastateparks.org/HoneymoonIsland/default.cfm


    Ich habe auch meine Fliegenruten eingepackt. Nach ausgiebigerErkundung der Insel und einem erfischenden Bad im 26 Grad warmen Golf von Mexiko, haben wir noch einen Zwischenstop am Dunedin Causeway eingelegt
    Ich habe mir dann meine neue Fliegenrute geschnappt und mich zu den zahlreichen Anglern gesellt.


    Causeway1.jpg


    Causeway12.jpg


    Wieder im Haus angekommen, haben wir aus Spaß noch ein paar Köderfische gefangen


    Köderfisch1.jpg


    Köderfisch2.jpg


    Leider ist die Speedmaster dafür etwas überdimensioniert, die Bisse aber sehr deutlich zu merken. Zum Fang dient eine Art Heringsvorfach (Sabikki-Rig) mit 14ér Haken. Etwas Shrimp oder Tintenfisch, erhöhen die Fangaussichten.
    Die Viecher heißen nicht umsonst Pinfisch. Wo die überall Stacheln haben. Ist alerdings auch ein exellenter Allroundköder auf alle Raubfische, der tot oder lebendig gerne gefressen wird.
    Die Einheimischen angeln damit freeline und lebendig. Ich habe sie bisher nur tot verwendet aber nur Catfish(so nennen die hier so eine Art von Salzwasserwelsen, die man aber nicht essen kann) gefangen.
    Jetzt gibts gleich lecker Essen im Fischrestaurant.


    Gruß


    Gunnar

  • Gestern war wieder Strandtag angesagt. Dazu sind wir mit dem Mietwagen zum 30 km entfernten Fort de Soto Park gefahren.


    Mietwagen 1.jpg


    Mietwagen 2.jpg


    Der Park ist eine kleine naturbelassene Insel mit traumhaften Stränden, der Nordstrand wurde 2005 zum schönsten Strand der USA gewählt


    DeSoto.jpg


    Dort habe ich Rainer und die beiden Frauen abgesetzt. Ich habe mir eine lauschige Mangrovenbrucht gesucht. Dort gelang es mir doch tatsächlich eine Spotted Seatrout


    http://en.wikipedia.org/wiki/Cynoscion_nebulosus


    zu fangen. Obwohl sie so heißt, gehört sie nicht zur Familie der Salmoniden. Da sie untermaßig war, durfte sie auch sofort weiterschwimmen. Weitere Fänge habe ich nicht verzeichnet.
    Trotzdem ein wahnsinniges Erlebnis. Gegenüber meiner Angelstelle befanden sich 3 Seeadlernester. Ein oder zwei Ibissreiher standen neben mir im Wasser. Fangen wird vollkommen überbewertet.


    DeSoto2.jpg


    Nach 3 Stunden habe ich dann den Rest unserer Reisegruppe eingesammelt und es ging zurück nach Clearwater Beach. Abends kam unserer amerikanischer Freund zum Barbeque.
    Heute war ich noch 2-3 Stunden am Dunedin Causeway fischen :thumbsup: Hier muss man neben dem richtigen Wind auch noch die richtige Tide erwischen. Am besten beißt es bei auflaufendem Wasser, wie auch in Norwegen.


    Gruß


    Gunnar

  • So ich bin wieder vom Fischen zurück und wieder um eine Erfahrung reicher.


    Ich bin so gegen 11:30 am Dunedin Causeway,


    http://www.fun-florida-getaways.com/honeymoon-causeway.cfm



    das ist eine ca. 5 km lange Damm/Brückenverbindung zur Insel Honeymoon Island, angekommen.
    Dort hat man den entscheidenden Vorteil, dass man je nach Wind links oder rechts vom Damm fischen kann. Hochwasser sollte gegen 14 Uhr sein. Also habe ich guter Hoffnung meine 7ér Rute geschnappt und habe einen Clouser Minnow in weiß/chartreuse gefischt. Die Strecke ließ sich gut bewaten. Einige Seegrasfelder konnte ich auch ausmachen. Ich sah dann auch einige Fische spingen, die aber nicht beißen wollten.
    Nach einer Stunde habe dann die Fliege gewechselt und einen Polarminnow gefischt. Etwa eine halbe Stude später, sah ich einen ganzen Haufen kleiner Fische aus dem Wasser springen. Ich habe die Stelle aiuch gleich angeworfen. Nach zweimaligen einstrippen, bemerkte ich zunächst einen kleinen Zupfer und dann wurde mir schön die Leine aus der Hand gerissen und ein schöner Snook, geschätzte 50 cm, sprang aus dem Wasser. Die Rute war richtig schön krumm und der Fisch nahm mir die Leine und gut 20 m Backing von der Rolle. Wie geil war das denn.
    Dann kam, was ich schon befürchtet hatte, plötzlich war die Leine lose und der Fisch mit meiner Fliege verschwunden. Gefischt habe ich ein hier gekauftes, getapertes Vorfach und als Tippet 30ér Stroft ABR.
    Das Tippet war wohl noch zu schwach, bzw konnte den raspelartigen Kiefern des Snook nicht widerstehen. Schade, voller Adrenalin habe ich dann ein neues Tippet (35ér Stroft ABR) und eine neue Minnowfliege angekotet.
    Es biss jedoch nichts mehr. Dafür zogen vom mehr die angekündigten Gewitterwolken auf. Also habe ich eingepackt und bin zurück nach Hause.
    Dort wartete bereits die ersehnte Email auf mich. Morgen um 7 Uhr sind Rainer und ich mit unserem Guide Brian


    http://www.barbedsteel.com/


    in Fort de Soto verabredet. Dort geht es dann mit dem Flachwasserboot 8 Stunden zum Fliegenfischen auf Snook, Redfisch und mit Glück Tarpon. Jetzt habe ich Blut geleckt und nachdem mir meine Frau gut zugeredet hat, beschlossen den schon länger bestehenden Wunsch zu erfüllen. :thumbsup:
    Bericht wird selbstverständlich morgen nachgereicht.


    Gruß


    Gunnar

  • Es ist jetzt 5:30 Uhr morgens hier. Rainer und ich sind vor einer halben Stunde aufgestanden und trinken jetzt noch einen Kaffee, essen noch ein Sandwich und dann geht es los.
    Zum Treffpunkt mit dem Guide müssen wir ca 45 Minuten mit dem Auto fahren. Zur Zeit haben wir 23 Grad Lufttemperatur und sternenklaren Himmel. Die Vorhersage für heute:
    30 Grad, Wind aus WSW 5-10 mp/h, was ungefähr 3 Windstärken entspricht. Also optimal. 8)
    Ich werde heute Abend berichten.


    Gruß


    Gunnar

  • Gegen 06:45 Uhr sind Rainer und ich dann am vereinbarten Treffpunkt, den Bootsrampen von Fort de Soto, angekommen. Es handelt sich um 15 nebeneinander liegenden Slipanlagen, jede Slippe mit Schwimmsteg.
    Slippen ist frei, parken kostet 2 Dollar pro Tag, mit Trailer 6 Dollar. Die Parkplätze sind sehr großzügig bemessen. Toiletten, sogar bei meiner Rückkehr am späten Nachmittag noch sehr sauber, und mehrere Fischreinigungsplätze mit fließenden Wasser, sind auch vorhanden.


    Kurz vor 7 Uhr kam dann auch Bryon mit seinem Boot. Wir haben dann unsere Sachen eingeladen. Da ich gerne meine Ruten die 7ér Sage Xi3 und die 8ér Guideline LPXe RS benutzen wollte, hat Bryan mir noch schnell 2 neue Leader mit Shocktippet geknüpft. Er hat herzlich gelacht, als ich ihm von meinem Erlebnis mit dem Snook erzählt und ihm mein Tippet gezeigt habe.
    Die von ihm verwendeten Leader hatten eine relativ kurze Buttsektion von ca 1 m und als Tippet 45ér Fluorkarbon mit einer Tragkraft von 40 lbs.


    Aufriggen.jpg


    Wir haben uns dann auch gar nicht lange aufgehalten, da die No see Ums ;( (fiese kleine Mücken, laut Bryan bestehen sie nur aus Flügeln und Zähnen) auch langsam aufwachten. Die heißen so, weil man sie nicht sehen kann und sind in etwa mit den Gnitzen in Norwegen und Schweden vergleichbar. Bryon hat dann mit seiner kleinen Zugmaschine ( die locker einen kleinen Tanker hätte ziehen können :D ) das Boot zu Wasser gebracht.


    Trailern1.jpg


    am Schwimmtag haben wir dann die letzten Sachen eingeladen, Wasser und Verpflegung auf Eis gelegt und waren bereit zum Start


    Trailern2.jpg


    Hier noch mal das Boot in Gänze. Vorne mit Podest zum Fliegenfischen und hinten mit Podest für den Guide. Das Boot hatte einen kleinen Steuerstand, Echolot mit GPS, einen 70 PS Außenborder, sowie einen kleinen Elektromotor zum lautlosen manövrieren auf den flachen Sandbänken.


    Boot und ich.jpg


    Der Außenborder ließ sich mit dem Spiegel elektrisch nach oben fahren, so dass wir selbst über 20 cm tiefem Wasser langsam mit Außenborder fahren konnten. Dies kam immer mal wieder vor, dass solche flachen Stellen mitten in der riesigen Tampa Bay auftauchten. Mit einem normalen Boot muss man sich strikt an die mit Pfählen gekennzeichneten Fahrrinen halten.
    Das galt aber nicht für das Flachwasserboot von Bryon, der hier aufgewachsen ist und seit 7 Jahren als professioneller Guide arbeitet.
    Er sagte nur kurz, haltet eure Caps fest und dann gings mit 35 mp/h über das nur leicht gekräuselte Wasser. Einfach nur geil.
    Nach 10 Minuten waren wir am ersten Spot angekommen.
    Es handelte sich um eine kleine mit Mangroven bewachsene Strandstrecke, die wir in ca 30 m Abstand vom Ufer befischen wollten. In der direkten Nachbarschaft konnten wir ein paar kleine Häuser fotografieren. Davon gab es hier 100erte. Meistens sogar nur als Winterdomizil von November bis Ostern genutzt.


    Villen.jpg


    Mit dem Angeln gehts dann im nächsten Teil weiter.

  • Am ersten Spot angekommen, durfte ich mich dann mal mental auf die ersten Fische vorbereiten. Hauptsächlich Spotted Seatrout sollten laut Bryon über dem mit kurzen Seegras bewachsenen Grund zu fangen sein.


    Stop1.jpg


    Wassertiefe war um die 2 Fuß (60 cm). Bevor Bryon das Boot in die für Rechtshänder günstige Wurfposition gedreht hat, habe ich mir schon die 7ér Rute geschnappt und mich an die Spitze gesetzt.
    Kurz darauf war es dann soweit und nach 2 Back und Vorcasts legte sich die Floatingline sich einigermaßen gestreckt aufs Wasser. Am Ende des Tippets hatte ich einen selbstgebundenen Clouser Minnow in weiß und chartreuse angeknotet. Bryon hatte mir gesagt, ich sollte ihn dann zum Grund sinken lassen und anschließend immer 2-3 kurze agressive Strips machen. Danach wieder sinken lassen usw. Bereits beim 2. Strip regte sich etwas am Ende der Leine. Ich merkte sofort, dass der Fisch nicht besonders groß sein konnte.
    Zum Vorschein kam die erste Spotted Seatrot des Trips.


    1.Fisch.jpg


    Mit knapp 15 cm ungefähr 3 mal so lang wie die Fliege. Nach zwei weiteren Würfen, dann die erste etwas bessere Spotted Seatrout.


    2.Fisch.jpg


    Dieser Fisch von etwas über 40 cm leistete schon mehr Gegenwehr. Aber auch sie wurde nach kurzem Fototermin released. Ich hatte mit Bryon vereinbart, dass ich überwiegend catch und release fischen wollte. Man beachte die obere Fangzähne der Seatrout, der andere war scheinbar abgebrochen. Deshalb ist der Spitzname für diese Fische auch Snake.


    Fangzahn.jpg


    Leider trieb sehr viel losgerissenes Seegras an der Angelstelle, da wir die letzten immer nachmittags Seewind um Stärke 5-6 hatten. Zum Baden herrlich, aber jetzt nervend.
    Bryon verlegte daraufhin an einen neuen Spot. Es handelte sich um den Beginn eines teilweise verlandeten Kanals. Über nur 20 cm Wasser kamen wir in eine Bucht mit einer etwas tieferen Rinne (2 m). Gefischt habe ich hier dann mit meiner 8ér Rute und der 8ér Coastal-Leine. Die Keule ist slowsinking und somit ideal für diese Wassertiefe.


    Stop2.jpg


    Fast schon kitschig. Wie sich heraustellte, waren wir dort nicht alleine. Dazu mehr im nächsten Teil.


    Gruß


    Gunnar

  • In der Bucht angekommen, legte Bryon das Boot mit dem Heck auf die Sandbank, so daß ich die tiefe Rinne bequem abfischen konnte. Auch hier war die Fliege der Wahl ein Clouser Minnow, allerdings in den Farben weißbraun. Nach dem 3. Wurf hatte ich dann plötzlich einen heftigen Widerstand und die bereits eingestrippte Leine rutschte mir ziemlich schnell wieder aus der Hand. Das wurde ganz schön heiß am Finger. Der Fisch und mit ihm die Leine bewegte sich verdächtig auf einen Seezeichenpfahl zu. Auf lauten Zuruf von Bryon habe ich dann mit Gewalt gegengehalten und mit krummer Rute in die andere Richtung gezogen. Der Fisch folgte dem Zug und es gelang mir auch mit der Schnurhand einiges an Leine einzustrippen, so dass der Fisch in Sichtweite kam. Bryon schrie: " wow a big Snook "
    Plötzlich muss irgendetwas den Snook massiv erschreckt haben, denn er schoß plötzlich in eine ganz andere Richtung. Nämlich in meine und damit in Richtung Flachwasser. Da ich nicht so schnell nachstrippen konnte, war auf einmal ziemlich Lose auf der Schnur. Ein weiterer Richtungswechsel und der Fisch war frei :cursing:
    Nach Bryons Aussagen dürfte der Snook um die 20 Lbs( 9 kg) und an die 30 inches ( ca 80 cm) an Länge gehabt haben. Dann sahen wir auch, was den Fisch erschreckt hatte. Es waren Delfine mit uns in der Bucht.


    Delfin.jpg



    Kurze Zeit später fing ich die nächste Spotted Seatrout, wieder so um die 40 cm, der Fisch wurde releast und Bryon sagte nur:" wait what will happen" Es gab einen lauten Platsch und ein Delfin schnapte sich die releaste Seatrout.
    Beim nächsten Wurf fing ich dann meinen ersten Ladyfish. Was für ein Spaß an der Leine. Der Fisch spang immer wieder aus dem Wasser. Trotzdem hatte ich ihn kurze Zeit später an Bord.


    Ladyfish.jpg



    Nach kurzem Fotostop wurde auch dieser Fisch releast, teilte aber kurz darauf das Schicksal der Seatrout. Ein Delfin sagte: Thank you for the meal ;(
    Im Gegensatz zur Seatrout wurde der Ladyfish aber nicht sofort verspeist, sondern der Delfin tötete ihn und spielte dann mit dem toten Fisch. Er schleuderte den Fisch mehrfach in die Höhe und fing ihn wieder auf. Es kam mir vor, als wollte er sich mit den Kunststücken für die Mahlzeit bedanken.



    Delfin2.jpg




    Ich machte dann eine Pause und Rainer versuchte sich mit der Spinnrute. Er hat noch nicht sehr oft geangelt und Bryon zeigte ihm dann, wie er mit dem Jighead und einem kleinen Gummifisch in blauglitter arbeiten sollte.


    Rainer1.jpg



    Bereits beim 4. Wurf der erste Biss. Nach kurzem Drill zeigte sich dann zu meiner Überraschung eine Flunder von knapp 30 cm an der Oberfläche. Leider verlor Rainer den Fisch vor dem Fototermin.
    Danach tat sich dann aber nichts mehr und Bryon meinte wir sollten erneut verlegen. Die Delfine hätten wohl alle Fische verschreckt.


    Beratung mit Bryon.jpg



    Weiter gehts im nächsten Teil :D

  • Am neuen Spot angekommen hatte Bryon noch eine Neuerung für mich. Bisher hatte ich die Leine immer so neben die Füße gestrippt und auf dem Deck liegen lassen. Ab und zu trat man natürlich unbemerkt auf die Leine und dann war der Wurf ganz schnell zu Ende. Hier also der Schnurkorb der etwas anderen Art. :D


    Schnurkorb.jpg



    Es handelte sich um einen Abfallkorb für Gartenabfälle. Voll genial das Teil. Bryon sagte damit kann man selbst bei Windstärke 5 noch mit der Fliege fischen, ohne dass die Leine ständig verweht.
    Wir fischten jetzt wieder über 1 m tiefen Wasser. Eine Sandbank, die mit Grasflecken durchsetzt war. Plötzlich wieder ein ganz anderes Drillgefühl an der Fliegenrute. Ein Fisch zog wie ein Trecker ins Tiefe und wollte sich auch nicht an der Oberfläche zeigen. Nach 5 Minuten war er aber doch müde.


    Catfish.jpg


    Ein Catfisch. Diese Teile hatte ich schon mal vom Bootsteg gefangen. Dieser hier war etwas größer. Bryon bestand darauf, den Fisch selbst abzuhaken, da die Catfish an den vorderen Brustflossen und hinter dem Kopf 3 - 4 cm lange Stacheln haben. Meistens bricht beim Stich ein Teil davon ab und bleibt in der Haut. Das soll zusammen mit dem Fischschleim ziemliche Entzündungen geben. Giftig sind sie allerdings nicht. Ich fing auch noch wieder mehere


    gute Seatrout.jpg



    Nach 10 Minuten haben wir nochmals verlegt und eine andere Sandbank aufgesucht. Fürs Bezahlen nachher zählte übrigens nur die reine Angelzeit. So konnte man jede Bootsfahrt voll genießen. Herrlich dieser Fahrtwind. Mittlerweile war die Lufttemperatur wieder bei über 30 Grad angekommen.
    Als wir auf der Sandbank ankamen, zog gerade eine Schule von Jack Craivaille (Fische so um die 10 Pfund) vorbei. Leider in die falsche Richtung. :thumbdown: Schade, Bryon sagte, they attack everything and let you show your backing :D
    Ich machte dann wieder eine Pause und trank eine Flasche Wasser und aß ein Sandwich.
    Rainer zeigte mir dann, dass man die Seatrouts auch mit dem Gummifisch fangen kann 8)


    Seatrout auf Gummi.jpg



    Anschließend verlegten wir dann noch ein letztes Mal hinter die Nordspitze von Fort de Soto. 30 m vom Ufer entfernt stakte Bryon das Boot mit einer 4 m langen Stange langsam am Strand entlang. Ich stand mit der Fliege in der Hand bereit zum Wurf an der Spitze. Wir waren auf der Suche nach Snooks oder Redfish. Leider waren keine auszumachen. Bryon erzählte uns, das beide Arten Wassertemperaturen unter 54 Grad Fahrenheit nicht vertragen können und dann sterben. Florida hat dieses Jahr den kältesten Winter seit 1870 erlebt.
    Im Februar waren in der flachen Tampa Bay die Wassertemperaturen bis auf 45 Grad Fahrenheit gesunken. Das hat nach Schätzungen der Fischereibehörde ca 80 Prozent des Snookbestandes in der Bay das Leben gekostet. Deshalb gilt bis auf weiteres ein totales Entnahmeverbot.
    Was wir allerdings massenhaft sahen, waren spingende Mullets (Meeräschen). Bryon meinte, die fressen nur Gras und lassen sich nicht mit der Fliege fangen. Als ich ihm von unseren grasgrünen Algenfliegen erzählte und dass die Meeräschen durchaus an die Fliege gehen, war er sehr erstaunt. Leider hatte ich keine Algenfliege dabei. ich hätte gerne mal getestet, ob sie zu fangen sind.
    Wir blieben noch eine halbe Stunde in der Bucht, ankerten und haben dann gleichzeitig Rainer mit Gummfisch und ich mit Fliege gefischt. Ich habe die unzähligen Seatrouts und Ladyfish nicht mehr gezählt, die wir gefangen haben. Ich schätze, dass ich an diesem Tage mindestens 50 Fische am Band gehabt habe. Einige Ladyfish haben sich im Sprung longline releast, aber wen juckt das schon. Wir sahen noch eine Seeschildkröte und konnten mehrere Seeadler beobachten, die sich im Sturzflug aus einem Schwarm Meeräschen bedienten.
    Fazit: Für mich ein nicht ganz billiger Trip (300 Euro), der sich absolut gelohnt hat und sollte sich die Planung bestätigen, im nächsten Jahr bestimmt wiederholen werde. Ich habe noch eine Verabredung mit Mister Snook und dann wartet vielleicht ja auch ein Tarpon auf mich( dieses Jahr hat sich die Ankunft durch den kalten Winter leider verzögert).
    Hier ist noch ein Bild von einer Ü50 Seatrout.


    Seatrout 2.jpg


    Gruß


    Gunnar

  • Danke, freut mich, dass Euch der Bericht gefallen hat. Ich bin ja noch knapp eine Woche hier und werde natürlich weiter berichten.
    Wenn alles klappt, machen wir heute Nachmittag eine Halbtagestour mit dem Partyboot (Angelkutter von den Ausmaßen eines Butterdampfers) Das haben wir letztes Jahr schon gemacht. Es darf nur nicht zu wellig sein. Immerhin geht es 15-20 Meilen offshore zu irgendwelchen Riffen. Anglerisch nicht so die große Herausforderung. Geangelt wird mit 1,8 m langen 50 lbs Bootsruten, Multirolle und 1mm Schnur. Blei, Haken Größe 6/0. Angeln und Köder (Tintenfisch und Sardine) wird gestellt.


    Bericht folgt.


    Gruß


    Gunnar

  • und bring' doch bitte auf dem Rückweg ein paar "Fahrenheits" mit


    Mache ich, sonst friere ich mir ja den A.... ab. Hier ist ist es jetzt 7:30 Uhr und wir frühstücken gleich auf dem Balkon bei 26 Grad. :emot123: Wenn ich mir vorstelle am Samstag bei 6 Grad und Regen in Hamburg zu landen, wird mir ganz anders :emot122:



    Gruß in die Heimat


    Gunnar