Heute, Freitag 6. Februar
VOX 22:30 Uhr
Die Ozeane sind überfischt, die Ausbeute an Wildfang stagniert. Der weltweite Fischkonsum nimmt dennoch stetig zu: der Zucht sei dank. Schon heute stammt rund ein Drittel der weltweit verzehrten Fische aus Aquakulturen - Tendenz steigend. Doch auch der Farmfisch ist nicht unumstritten. Aus größtenteils norwegischen Aquakulturen stammt der hierzulande sehr beliebte Lachs. Die Vorstellung von Massentierhaltung im Meer verdirbt jedoch so manchem Kunden den Appetit. Fischfreundlichen Konsum verspricht hingegen der Kauf von Bio-zertifizierten Produkten - schon allein aufgrund der niedrigeren Besatzdichten. Viele Fischfarmen können die Nachzucht aus dem eigenen Bestand generieren. Nicht so die Aalmäster: Da sich der begehrte Speisefisch in Gefangenschaft nicht vermehrt, sind sie auf den Fang der kleinen, sogenannten Glasaale angewiesen. Doch die Mastbetriebe stecken in der Klemme: Die Fangzahlen der Glasaale nehmen rapide ab, zusätzlich kaufen die Chinesen den Markt leer. Seit einigen Jahren versuchen die Fischer nun, die Bestände in unseren Gewässern zu erhalten, indem sie alljährlich Millionen junger Aale in Flüssen und Seen aussetzen. Um höhere Erträge zu erwirtschaften, müssen auch alteingesessene Teichwirte neue Wege beschreiten. Vom Karpfen allein können auch sehr große Betriebe kaum noch leben. Während kiloschwere Karpfen weiterhin über viel Platz in den großen, von Menschenhand geschaffenen Teichen verfügen, müssen sich andere Arten wie der appetitliche Streifenbarsch mit kleinen, abgetrennten Bereichen begnügen. 'Teich in Teich' nennt sich die neue Technik der intensiven Aufzucht. Als Lieferant von Kaviar steht der Stör bei Investoren hoch im Kurs. Aufgrund der gnadenlosen Jagd nach dem wertvollen Süßwasserfisch ist er in freier Wildbahn inzwischen fast ausgerottet. Nun sollen große Fischzuchtanlagen helfen, den Hunger der Reichen nach dem schwarzen Gold zu stillen.
SPIEGEL TV Thema mit einer Bestandsaufnahme von Chancen und Risiken der Aquakultur.
Quelle: www.vox.de