Die Selbstlähmung Deutschlands.

  • Buchtipp!!Die Selbstlähmung Deutschlands-die Diagnose eines Dänen.
    Der Verfasser schreibt in diesem Buch er wäre glücklich wenn 100 Deutsche es lesen würden.Ich bin der Meinung es sollte jeder lesen, und wenn ich Geld hätte würde ich jedem Politiker ein Buch schenken und zwingen es mehrmalig zu lesen.Hier eine Selbstbeschreibung des Verfassers.

    Über mich
    Ich bin 39 Jahre, verheiratet mit Helle und wir haben einen 4-jährigen Sohn Jens.
    Wir wohnen in Silkeborg in der Mitte Jütlands. Sagst du Silkeborg zu einem Durchschnittsdänen, sagt er/sie:
    1. Die schöne Natur !
    2. Himmelbjerget – so nennen wir unser höchster Berg, der bei Silkeborg liegt. Bringt es auf stolze 147 Meter!!
    3. Unsere Fussballmanschaft Silkeborg IF, die in der ersten Liga spielen.
    4. Jyske Bank hat hier Hauptsitz – 3. grösste Bank Dänemarks
    Das sind die Assoziationen, die meine Stadt wecken.
    Geboren wurde ich allerdings in Kolding weiter südlich in Jütland. Do wohnte ich die ersten 21 Jahre, machte Abitur, spielte Fussball und Tennis, jobbte an der Tankstelle. Nach dem Abitur ging ich zum „Bund“, wir ihr sagt. Danach war ich ein Jahr lang Briefträger. Nach dem Abitur ein paar Jahre was anderes machen ist übrigens bei uns ganz normal.
    Im Alter von 21 zog ich nach Odense, der Stadt von Hans Christian Andersen. Da studierte ich Deutsch und Marketing an der Uni, spielte weiter Tennis etc.
    Hobbies: Tennis, Fussball, lesen. Apropos Fussball: Im Sommer habe ich meine Sohn mit zu einem Testspiel Silkeborg gegen Holstein Kiel genommen. Wir sassen neben den 30 Schlachtenbummlern aus Kiel und seitdem will mein Sohn nicht mehr mit ins Stadion!
    Und an dieser Stelle muss ich 2 Geständnisse machen. Für mich ist ein Auto eine Fortbewegungsmaschine und Bier halte ich für ungeniessbar. Doch, doch beides geht als Mann!
    Über meine ”Beziehung” zu euch
    Ich war immer ein schräger Vogel. Ich gebe es zu, ich habe von Anfang an eure Sprache und eure Grammatik geliebt. Sagen wir es mal so: Diese Auffassung ist nicht unbedingt mehrheitsfähig bei uns Dänen!
    Da ich nicht all zu weit weg von der Grenze aufgewachsen bin, habe ich von Kindesbein deutsches Fernsehen geguckt: Sesamstrasse, Sportschau, das aktuelle Sportstudio, der Alte, verstehen Sie Spass, etc. Das war und ist für mich eine faszinierende, weil andere, Welt.
    Ich erinnere mich genau, als ich als kleiner Junge zum ersten Mal über die dänisch-deutsche Grenze fuhr. Ich war enttäuscht, denn die Landschaft war die gleiche flache. Damals in den 70érn und 80érn fuhren wir nach Flensburg um zu tanken und um einzukaufen.
    Unsere Familie machte etwa 10 Jahre lang Winterurlaub im Harz. Hahnenklee, Braunlage, Goslar. Schöne Erinnerungen an schöne Ferien.

    Im November 1989 hammerte ich mir an der Berliner Mauer ein Stück ab. Das liegt bei mir und eines Tages werde ich meinen Enkeln über die Mauer erzählen.
    1991 zog ich, mein Kumpel und unsere damaligen Freundinnen und jetzige Ehefrauen nach Stuttgart, da jobbte ich bei Mövenpick am Schlossplatz in der „kalten Küche“ (Eis ist gut!). Wir studierten immer noch und wollten Deutsch vor Ort lernen. So weit so gut, nur in der Küche war Deutsch nach Türkisch, Kroatisch, Schwäbisch und anderen Sprachen bestenfalls eine Randsprache! „Was du mache“ war z.B. eine Frage, die ich oft gestellt wurde. Ich habe sie verstanden, aber so viel ich weiss, gibt es da grammatischen Nachholbedarf, oder? Eine geliebte Variation war „was du wolle?“.
    Egal, das war eine schöne Zeit, der VFB wurde 91-92 Meister mit Buchwald, Walther und Daum und wir sahen alle Heimspiele im Herbst. Generell lebte es sich sehr gut in Stuttgart.
    Wir haben eine Wohnung in der Böheimstrasse gemietet. Von Isolierung keine Spur, dafür gab es allerdings eine Sitzbadewanne mitten in der Küche. Ein faszinierendes Phänomen, einer duscht und einer kocht.
    Gibt es das immer noch bei euch?
    Wir waren jung und sahen es locker. Gleiches konnte man von meiner Schwiegermutter nicht behaupten, sie hat uns nur einmal besucht (2 Tage, nicht geduscht!). War natürlich ein herber Schlag, 6 Monate lang die Schwiegermutter nur ein mal zu sehen! Mit der Unterstützung guter Freunde habe ich allerdings diesen Schicksalsschlag überwunden!.
    Im Januar 1992 zogen mein Kumpel und ich nach Suhl in Thüringen. Ich jobbte bei „Feinmess Suhl“ und er bei „IHK Südthüringen“. Wir wohnen im örtlichen „4 Sterne Hotel“ namens „ehemalige NVA Kaserne“ auf dem Friedberg. Ich habe Böheimstrasse überlebt, ich habe dänische Kasernen überlebt und ich habe „ehemalige NVA Kaserne“ in Suhl überlebt. Danach ist man nicht mehr so wählerisch! Wir wohnten im 10 Stock (warum weiss ich heute noch nicht, in den Stockwerken 2-9 wohnte keiner!), zum Duschen ging es in den Keller. Die Küche wurde zuletzt in der Kaiserzeit geputzt! Da war die Grenze des Erträglichen fast erreicht, und das will ja was heissen, wenn ein Mann das sagt.
    Als Dänemark 1992 in Stockholm gegen – (wer war das, irgend ein grosses europäisches Land, ich komme noch darauf!!) - , Europameister wurde, wohnten wir in Suhl und sahen das Endspiel bei Bekannten. Grossartig! Mit den Ostdeutschen teilten wir übrigens unsere Begeisterung über die „Olsen Bande“.
    Auch eine schöne Zeit, wir kauften ein Auto in Schweinfurt, wir fuhren nach Erfurt, wir waren im Theater in Meiningen. In Erfurt haben wir das Ostern-Gottesdienst im katholischen Dom besucht. Für protestantische Dänen ein Erlebnis!
    6 Mal in der Woche assen wir Spaghetti + Ketchup, am 7. Tag fuhren wir nach Zella-Mehlis und hatten Lasagne und danach nach Hirschberg um ein Supereis einzunehmen.
    Vor allem fuhren wir aber oft nach Coburg – eine wahre fränkische Perle!
    Danach beendete ich das Studium, wurde Dozent an einer Wirtschaftsschule, wechselte später zu einer Firma als Vertriebschef. Der Titel hörte sich toll an, leider gab es in der Exportabteilung niemand unter mir. Egal, auch das war eine schöne Zeit. Ich habe mehr oder weniger 3 Jahre in meinem Zafira auf dem deutschen Autobahnnetz gelebt, ich verkaufte Grillgeräte und ich fuhr zig mal quer durch die Republik. Kunden besuchen, Messen besuchen, Verhandlungen durchführen, Muster aufbauen etc.

    2002 wurde ich Vater und es war Zeit, was anderes zu machen. Ich gründete meine eigene Firma, die ich immer noch habe. Ich helfe dänischen Firmen mit einem besseren Marktauftritt in Deutschland, bei der Vermarktung, bei Händlersuche etc. Ich bin quasi ein Teilzeit-Vertriebschef.
    Auch heute fahre ich oft nach Deutschland. In Hamburg habe ich etliche Geschäftspartner und 1Mal im Jahr fahren wir zum HSV.
    Die Entstehung des Buches
    Mein Buch heisst „Die Selbstlähmung Deutschlands - Diagnose eines Dänen“ und erscheint im November im Bod Verlag (ISBN 38334 64879 – Preis 9.95).
    Hunderte von Reisen durch Deutschland, beruflich und privat.
    Hunderte von Gesprächen mit Deutschen, sei es in der Zentrale von ´“Bauhaus“ in Mannheim oder sei es im Zug auf dem Weg zum WM Endspiel in Berlin.
    Hunderte von Stunden vor dem Fernseher, unterhalten von Gottschalk, „Der Alte“, die „Sportschau“, „Wieso“, „Fakt“, „Frontal 21“ etc.
    Hunderte von gelesenen deutschen Zeitungen, Zeitschriften, Büchern etc.
    Das ist die Basis. Irgendwann ist mir der Gedanke gekommen: „Du schreibst ein Buch über die Deutschen – ein kleines, leichtverdauliches, liebevolles und humorvolles Buch.“ Gesagt, getan, ob es gelungen ist, müssen andere beurteilen.
    In der Summe Tausende von Erlebnissen aus dem Alltag, die meines Erachtens unter dem Strich gewisse Tendenzen entlarven.
    Wenn mir im Alltag irgendwas bei euch aufgefallen ist, habe ich es aufgeschrieben. Hunderte von Zetteln bildeten die Basis. Diese Themen habe ich dann gewissen Hauptthemen zugeordnet und ganz am Ende hat ein deutscher Freund das Ganze „germanistisch durchgeschaut“.
    Warum habe ich das Buch geschrieben? Ich musste.
    Wie jeder Andere, der ein Buch schreibt, leide ich unter einem unheilbaren Gefühl des „Schreiben Müssens“. Immer gepaart mit einem Gefühl : „Mein Gott, wen soll das interessieren?“. Der Glaube, dass es wichtig ist, Hand in Hand mit dem Zweifel.
    Mir hat das Spass gemacht, und das war mir wichtig.
    Ich hoffe, dem einen oder anderen von euch gefällt das Buch auch.
    Tipp: Wer das Buch liest, muss sich vorher mit dem begriff „Ironie“ auseinandersetzen. Ich setze oft und gerne Ironie ein. Das liegt uns Dänen.
    Viel Spass wünscht
    euer Troels Ravn Klausen

  • Heute bekam ich eine Mail von dem Verfasser des Buches.
    Habe mich sehr darüber gefreut .
    Müßt Ihr unbedingt lesen, da er Euch aus dem Forum auch
    Grüße gesendet hat !!


    Hallo Renate,


    ich habe zufälig im Internet gesehen, dass eine Renate vom Angelforum Flensburg mein Buch "Die Selbstlähmung Deutschlands - Diagnose eines Dänen" gelobt hat.


    Bist du diese Renate?


    Wenn ja, herzlichen Dank und es freut mich, dass du das Buch gerne gelesen hast.


    Dir und deinen Angel-Freunden alles Gute und komm bald wieder nach Dk!!


    PS: Über einen kleinen Kommentar zum Buch im Weblog auf www.ichmageuch.dk würde ich mich tierisch freuen - habe halt kein Riesen-Werbebudget, deshalb sind Leserkommentare wichtig. Aber das wirst du wissen, ob du Lust hast.


    Med venlig hilsen
    Freundliche Grüsse aus Dänemark


    Troels Ravn Klausen
    Sjællandsgade 20
    DK-8600 Silkeborg
    Tlf: 0045 8682 9319
    Handy: 0045 6167 9404
    Fax: 0045 8682 9360
    Mail: info@incresco.dk

  • Also ich habe mir das Buch bestellt, hört sich gar nicht schlecht an.


    Ich werde berichten!


    Gruß Sönke

    Herr, lass mich fangen einen Fisch,
    und so groß sei diese Gabe,
    dass ich nachher in der Kneipe
    keine Not zu lügen habe.