Hier mal ein auszug von der Tagesschau:
Bundestag billigt verschärftes Gesetz
Aus für Waffen-Imitate und lange Messer
Der Bundestag hat ein verschärftes Waffenrecht beschlossen, das das Tragen von Schusswaffen-Imitaten mit bis zu 10.000 Euro Bußgeld bestraft. Kauf und Besitz der teils originalgetreuen Nachbildungen sind aber weiter gestattet. Ein komplettes Verbot der Waffen-Imitate scheiterte am europäischen Spielzeugrecht. Einzig die FDP-Fraktion stimmte im Bundestag gegen die Verordnung.
Hintergrund ist, dass in der Vergangenheit Polizisten in Konfliktsituationen Imitate häufig nicht von echten Waffen unterscheiden konnten. Dies führte in einigen Fällen dazu, dass die Polizisten schossen - zum Teil mit tödlichen Folgen. Häufig wurden die Waffen-Attrappen bei Raubüberfällen von Kriminellen verwendet. Schätzungen zufolge sind in Deutschland zwei bis drei Millionen nachgebildete Waffen im Umlauf. Verkauft werden sie in Spielwarenläden, Waffenhandlungen und über das Internet.
Messer mit langen Klingen verboten
Zugleich verstärkte der Bundestag den Kampf gegen die wachsende Zahl von Einschüchterungsversuchen und Attacken mit Stichwaffen: Kampfmesser und Messer mit einer mehr als zwölf Zentimeter langen Klinge sind künftig in der Öffentlichkeit verboten - auch solche, die auf Knopfdruck aufspringen.
Sie hätten bei vielen gewaltbereiten Jugendlichen den Kultstatus des sogenannten Butterfly-Messers abgelöst, das bereits 2003 verboten wurde. Ausnahmen gelten etwa für Messer von Tauchern oder Bergsteigern sowie für Hirschfänger, die häufig als Teil von Trachten getragen werden. Vorbild für das Messerverbot ist Hamburg, wo an Kriminalitätsschwerpunkten wie der Reeperbahn bereits seit einiger Zeit keine Hieb- und Stichwaffen getragen werden dürfen.
GdP: "Jede Banane wird gezählt - aber Waffen nicht"
Die Gewerkschaft der Polizei hält die Verschärfung des Waffenrechts für unzureichend. "Es ist ein Skandal, dass die große Koalition bei ihrer Reform den Aufbau eines bundesweiten Waffenregisters ausklammert", sagte der GdP-Vorsitzende Konrad Freiberg in Berlin. In Deutschland werde inzwischen jede Banane gezählt, aber die Polizei wisse nicht, wie viele legale Waffen es im Land gebe. Und weiter: "Jede Kuh und jedes Schaf in Europa hat eine Registriernummer und wird in einer zentralen Datei registriert, aber Schusswaffen können wir nicht einmal von einer Stadt in die andere zurückverfolgen!"