Fragen zur Sicherheit

  • Moin,


    ich habe das BB-Forum eifrig durchgeackert, weil ich auch mit der Anschaffung eines BB liebäugle.
    Einige Fragen bzw. Antworten, die hier im Forum sicher längst behandelt wurden, die ich aber nicht gefunden (oder überlesen) habe.


    1) Wäre es auf der Ostsee nicht unter Umständen notwendig, als Sicherheitsausrüstung zusätzlich ein UKW-Funkgerät (ca. 80 EUR) mitzunehmen? Einigen Kollegen und mir ist es erst letzthin auf dem Weg mit dem Boot zur StenTrans in etwa 2 Meilen Abstand von der Küste passiert, daß wir keinen Kontakt über das Handy bekamen. Mit einer UKW-Handfunke wäre das im Falle eines Notfalls kein Problem gewesen.


    2) Wie weit fahrt ihr in der Ostsee maximal raus, und nach welchen Kriterien fahrt ihr überhaupt raus? Bei den Windstärken, bei denen ihr noch mit einem mittelgroßen motorisierten Gummiboot (4 - 6 m) rausfahren würdet? Oder ist so ein BB zu kippelig, sodaß bei 2 Windstärken Schluß ist? Sicher ist da noch ein Unterschied zwischen U- und V-Form, aber irgendwo sind ja Grenzen.


    3) Angenommen, ich habe ablandigen Wind und komme damit lange Zeit schlecht an Land. Jetzt muß ich aber dringenst pieseln. Dann geht es halt schicksalshaft in die Wathose? Oder wie sieht man sich vor, vorausgesetzt natürlich, man hat das vorher bereits an Land erledigt?


    Gruß: Rainer

  • Hallo Onkel Rainer


    Auch ich spekuliere mit dem Kauf eines BB , habe im net aber auch viel über Ponton Boote gelesen und werde möglicherweise noch ein bisschen weiter sparen da es doch ein büschen mehr kostet...Vorteil zum BB ist ganz einfach die größere Reichweite da man zusätzlich über Ruder / Paddel verfügt und somit auch mal etwas weiter raus bzw entlang der Küste schippern kann.


    Eine automatische Rettungsweste gehört bei mir auf jeden Fall zum Standart....ich hatte mein Leben lang immer irgendwelche Boote und bin was Seenot anbelangt ein gebranntes Kind...ein passender Anker+ außreichend Leine fürs Belly/Ponton müßte bei mir auch mit... auf UKW würde ich verzichten da ich bestimmt keine 2 Meilen rausschipper....Achte auf Qualität ( 2 Lufkammern ) ...schau dir IMMER den Wetterbericht an....vielleicht kann eine einfache Signalrakete ( z.B. Nico) auch nicht schaden....


    Meiner Meinung nach ist ein BB nur für Binnengewässer bzw. Förden , Buchten, Alssund, etc geeignet. Wenn Du aber wirklich weiter raus willst solltest Du auf jeden Fall über ein "richtiges Boot" nachdenken...


    Viel Spaß damit , Knut

    " Houston , we`ve got a Problem...there`s no water for flyfisher on the moon "

  • Wie schon teilweise geschrieben : ein Belly mit 2 -4 Luftkammern,Rettungsweste,Anker+Kette mit reichlich Seil,ein Handy,lange Geräteflossen (die kurzen taugen garnichts da kein vorran kommen!,ne Kopflampe und immer vorher genau den Wetterbericht studieren.die meisten verwenden ne Neoprenwathose mit Füßlingen dran.Dann kannst du auch normale Taucherflossen verwenden und mußt nicht mit deinen Stiefeln in die Flossen.Ist ohne angenehmer. Bis 3 Windstärken ist es für mich optimal.Alles darüber findet man auch immer ne geschützte Bucht,je nach Windrichtung und Strömung.
    Im Meer wirst du eh immer in Küstennähe angeln.Denn deine Füße sind ja dein einziger "Motor" und an langen Touren per Fußantrieb wirst du keine Freude haben.Anders ist es wenn man sich treiben lässt z.B. auf einem Fluß oder auf dem Sund mit der Strömung.Das geht wie von selbst, man brauch aber 2 Autos(Startpunkt u. Zielpunkt).Mache meine Belly Touren fast nie alleine.Aus Sicherheitsgründen und dem Spassfaktor.Sind mittlerweile ne ganz nette Truppe!
    Das Belly Boat ist und bleibt eine spaßige und sportliche "Schwimmhilfe" und ist in keinem Vergleich zum Boot zu sehen.Im Binnengewässern(SEE) ist man "ratz fatz" von A nach B.Im Meer sieht es schon anders aus.Man vergisst sehr oft das man auch noch zurück paddeln muß.Genau so im Fluss.
    Ich bin absoluter Belly Boat Fan.Im Salzwasser wie in Binnengewässern.Für mich ist das eine ganz bequeme Art des Fischens wenn man die Bedingungen beachtet.Aktives Angel im sitzen eben,ohne große Scheuchwirkung.
    Achso,habe eins in V-Form.Die sind nicht ganz so strömungsanfällig und wendiger.Außerdem sitze ich dort mit meinem hintern überm Wasser.Zur kälteren Jahreszeit dankt dir dies deine "Manneskraft" und überhaupt man kühlt nicht so schnell aus.Habe gehört das Ponton Boote sehr Wind anfällig sein sollen.Kann ich mir auch gut vorstellen kann aus eigener Erfahrung aber nichts dazu sagen.Ein bestimmtes Belly Boat kann ich dir auch nicht empfehlen.Es gibt günstige die ne Ewigkeit halten und teure die nach kurzer Zeit defekt sind und umgekehrt.Habe da schon viel erlebt und mit bekommen.Sind ja mittlerweile alle in Asien gefertigt und du zahlst nur für den Namen!Laß nur die Hände vom neuen Ron Thompson V-Modell.Geht gar nicht,Lebensgefahr!
    Ich mach das jetzt schon ein paar Jahre und habe schon so manche abenteuerliche Tour gemacht.Es sieht immer so leicht aus.Ist es aber nicht immer.Die Routine kommt erst mit der Zeit.

  • Vielen Dank für die Antworten.


    Was ich so raushöre, scheint die Idee mit einem zusätzlichen UKW-Hand-Seefunkgerät nicht so wichtig zu sein.


    Bleibt also nur noch die Frage: Habt ihr alle so große Harnblasen? Wenn es kalt ist, muß ich u.U. alle 15 Minuten.
    Als Taucher kann ich das Problem mit Windeln lösen, die aber beim Sitzen im BB im Falle des Gebrauchs eher als Saftpresse funkionieren würden.
    Und für die bei manchen Tauchern genutzten Urinalventile müßte man ein Loch in die Wathose schneiden. Ob die das aushält, ist die Frage.


    Gruß: Rainer


    PS: Achso, grade gesehen, daß die Pinkelfrage bereits beantwortet wurde ...

    Einmal editiert, zuletzt von onkel rainer ()

  • Was ich so raushöre, scheint die Idee mit einem zusätzlichen UKW-Hand-Seefunkgerät nicht so wichtig zu sein.



    STOP !
    Was DU für wichtig und sicher hälst ist wichtig, nicht was andere meinen oder hier gar nicht gesagt wurde.
    wenn du meinst du musst immer ein reserve belly boat dabei haben dann ist es so...


    Sonst wurde fast alles gesagt.


    - Rettungsweste
    - große Floßen MIT SICHERUNG damit du diese nicht verlierst
    - "luftpumpe"
    - Anker mit langem Seil, wichtig falls du einen Krampf oder sowas bekommst was länger anhält.

  • ... auf UKW würde ich verzichten da ich bestimmt keine 2 Meilen rausschipper ...


    ... hier gar nicht gesagt wurde ...


    Naja, ich bezog mich auf Knut.


    Als ehemaliger Segler denke ich halt immer noch an den Funk. Aber es dreht sich hier ja um ganz andere Distanzen, das ist schon richtig.
    Also wenn das UKW noch niemanden der langjährigen BB-Nutzer gefehlt hat, dann scheint es nicht an erster Stelle zu stehen.


    Herzlichen Dank nochmal für die aktuellen Hinweise. Das hilft mir jedenfalls schon gut weiter.


    Gruß: Rainer

  • Ich würde dir auch raten, vorher Rutenhalter zu bauen oder zu kaufen. Wenn du zum ummontieren oder aber beim abhaken 2 Hände frei hast, wirst du wissen warum... Ausserdem ist sonst eine Rute oder ein anderes Teil ziemlich schnell weg.


    Ich habe auch immer eine Rettungsweste an und eine Pfeiffe dabei. Du kannst natürlich soweit raus paddeln wie du dir zutraust, aber erstens würde ich das nur zu zweit bzw. mit mehreren machen, zweitens musst du, wie schon mehrfach von den Jungs erwähnt, den ganzen weg (wolmöglich bei anderen Bedingungen, auffrischender Wind, Krämpfe etc) Ich fahre (bin aber auch erst 4 mal raus) meist so bis auf 4-5 Meter Tiefe. Das ist meistens nicht weit raus, vllt 200-400 Meter. Hört sich nicht weit an, ist aber bei Gegenwind schon manchmal anstrengend. Wenn da keine Fische sind sind sie wohl weiter draussen, aber da ich bis jetzt immer alleine gefahren bin (entgegen meines Tipps ;-) bleibe ich trotzdem unter Land... Meistens kommt zur späteren Stunde auch da noch der ein oder andere Dorsch hin.


    Wichtig ist auch, dass du alles mögliche festmachen kannst. Fischgalgen, Kescher und Anker sollten rel sicher am Boot befestigt sein. Unachtsamkeit kann beim BB fischen nämlich viel geld, aber auch Gesundheit kosten.

  • Jaja mit Material für Taucher hinterlegen kennt man sich ja aus... :)


    Also mein Rainer, wenn Du mich fragen tätest und vorausgesetzt, Du möchtest tatsächlich Küstengewässer beangeln, dann würde ich die Alternative eines Mopedbootes in Betracht ziehen. Sund, Flüsse und Seen alles schön und gut aber auf der freien See - wenn auch nur von einer Seite her sollte man mit dem Belly wirklich nicht zuu weit rausfahren. Und sonst: 124124.


    Du weisst ja aus mehrere hundert TGs langer Erfahrung, wie sich Krämpfe und Flossen UND lämngere Strecken vertragen oder sind Die kurzen Flösslein alleine dem DIR-Wahn geschuldet?


    Wenn Du allerdings einfach "nur" küstennah rumpaddeln willst, dann geh doch mal mit den Bauchbootkapitänen los und schau es dir an - könnte mir gut vorstellen, dass da ne Menge Spaß bei ist, vor allem im Rudel! Ach hätt ich mehr Zeit... Aber für mich wär das nur was auf geschlossenen Gewässern (ergo an allen Seiten Land drum rum und nicht erst nach 10km).


    Tim


    PS: Unter Mopedbooten versteh ich nun übrigens kleine Angelboote mit führerscheinfreiem Motor, zB kleine Schlauchis wie dieses welches wir vor einigen Tagen bei einsetzender Dunkelheit auf der Bucht fanden. Die schaffen dann schon was mehr.

  • Hallo Rainer,


    Das sehe ich genauso wie Tim, ich würde auch nicht mit so einen BB auf der Ostsee fahren. Zumal wenn man schon mal, mit einem Schlauchboot mit 4PS gegen die Strömung gefahren ist. Und merkt, das man es gerade Schaft gegen an zu kommen.


    Gruß Thomas

  • ... die Alternative eines Mopedbootes in Betracht ziehen. Sund, Flüsse und Seen alles schön und gut aber auf der freien See - wenn auch nur von einer Seite her sollte man mit dem Belly wirklich nicht zuu weit rausfahren. Und sonst: 124124.

    Da hätte ich mit dem BB also ein Problem, denn ich würde natürlich auch mal gern weiter draußen "prominente Erhebungen" beangeln.


    Wenn Du allerdings einfach "nur" küstennah rumpaddeln willst, dann geh doch mal mit den Bauchbootkapitänen los und schau es dir an - könnte mir gut vorstellen, dass da ne Menge Spaß bei ist, vor allem im Rudel! ...

    Deswegen interessiert mich ja das BB, weil man da mit anderen zusammen seinen Spaß hat - und nebenbei noch angelt. (Und natürlich die üblichen Argumente fürs BB: Kanten besser befischen und weniger Hänger.)


    ... kleine Angelboote ... Die schaffen dann schon was mehr.

    Ja, stimmt wohl schon. Also, wenn ich das richtig verstanden habe:
    Falshöft und Bülk auf Platten mit dem (noch nicht vorhandenen) Bauchboot.
    Und zur Klit auf Dorsche mit dem (noch nicht vorhandenen) motorisierten Klein-Schlauch.


    Ich danke Knut, Fischfiete, Forelle-mb, Bello, Tim und Thomas für die Informationen und Anregungen und für die frühzeitige Unterscheidung, was man mit welchen Fahrzeug eher bewältigt.


    Praktische Frage:
    1) Wo kann ich mir - zwischen Flensburg und Eckernförde - zurst mal ein BB ausleihen?
    2) Wer fährt mit mir mal bauchbootmäßig raus? Das letzte größere Treffen im Forum war ja bereits im Mai.


    Gruß: Rainer

  • Ähm Rainer, die Spots, die Du von mir kennst: Allesamt MINDESTENS mit dem Schlauchi, insbesondere auch Falshöft.


    Mit dem Bauchi kannste vor allem direkt vor dem Strand und Abbruchkanten direkt am Strand sowie Uferzonen, die man von Land aus nicht erreicht beandeln. An geschlossenen Gewässern auch weiter.


    Mit dem Schlauchi kannst Du das ausdehnen. Bei gutem Wetter kommst Du zur Klit, zu den Trümmerfeldern, auf die Helts Bank, Kragesand, die Plattengründe vor NGH, eventuell auch zu den Falshöfter Platten.


    Wenn Du Wracks beangeln möchtest, dann nimm Dir lieber ein "richtiges" Boot. Das geht nach meinem Geschmack bei einem Linder 400 mit 15 PS los. Auch Roccos roter Pusteflitzer ist sicher eine gute Wahl. Aber das sind auch schon 25 PS.


    Führerscheine haste ja diesbezüglich alle die Du brauchst. Statt der Alukiste kann man auch was entsprechendes von Terhi oder ne Anka nehmen. Sind aber alles schon richtige Boote ab min. 4m. Und wenn Du auch bei nicht optimalem Wetter dort hinaus möchtest dann - ähm - na Du weisst schon, hast ja oft genug drin gesessen. ;)


    Alternativ kann man auch nach Kaasbölls gucken, auch gute Boote und viele andere in dieser Art.

  • Bei einem Treffen wäre ich auch mit meinem SOT dabei, dann kannst du auch mal so etwas sehen. Kostet zwar das doppelte, dafür fängst du aber auch mehr Fisch :D


    Kennt jemand einen Shop in der Nähe wo man Paddeljacken und Schwimmwesten etc. bekommt?


    Gruß
    Florian

  • da hast du richtig gegoogelt!!!

  • ... Wenn Du Wracks beangeln möchtest, dann nimm Dir lieber ein "richtiges" Boot. Das geht nach meinem Geschmack bei einem Linder 400 mit 15 PS los ...

    Langsam schrumpfe ich auf einen halben Meter mit Hut ... :huh:
    Also noch küstennäher.


    Aber immerhin gut, daß meine Vorstellungen schon vorher auf das rechte Maß getrimmt werden, bevor ich mit falschen Erwartungen ran gehe - und am Ende nach Bornholm geweht werde. ;)


    Trotzdem nochmal die Frage: Gibt es einen BB-Verleih zwischen Flensburg und Kiel bzw. in der Nähe?


    Und wenn ich mir was leihen kann, dann werde ich halt warten, bis mal wieder ein paar Leute was bauchbootmäßiges hier ausschreiben.


    Gruß: Rainer

  • Hallo Rainer,


    der große unterschied ist erst mal ein Boot muß man Slipen ein BB nicht. Ein Boot muß mindestens 4m sein oder es ist ein Schlauchboot, wobei das von Rocco auch schon 4,20m lang ist. Also braucht man auch einen Trailer , dazu noch das passende Auto.


    Gruß Thomas

  • ... Also braucht man auch einen Trailer , dazu noch das passende Auto.

    Hallo Thomas,


    habe erst letzte Woche meinen Twingo gegen einen gebrauchten Kombi eingetauscht. Der hat eine Anhängerkupplung.


    Gruß: Rainer

  • Bleibt also nur noch die Frage: Habt ihr alle so große Harnblasen?


    Also da kann ich Dir nur aus Erfahrung sagen, wenig trinken und warm anziehen :D Wenn ich unterwegs bin, halte ich es so.

    Wenn die Fische an Land kommen, wird meine Zeit kommen :D

  • ... wenig trinken und warm anziehen ...

    Hallo Wasserratte,


    danke für den Tip. Das scheint mir das einzig Vernünftige und Machbare sein. Denn pausenlos zum Land paddeln und wieder zurück, das mache ich wahrscheinlich nur einmal.


    Gruß: Rainer