Ist Angeln Sport?

  • Moin,
    Dieses wurde in der Vergangenheit häufiger in Frage gestellt. Von Medien wurde geäußert, dass das Fangen und Töten von Fischen nicht mit dem Wort Sport in Einklang zu bringen ist. Es ging soweit, dass in einigen Vereinen darüber nachgedacht wurde, das Wort Sport aus der Namensnennung ihres Vereins zu entfernen.
    Mir geisterte es immer wieder durch den Kopf. So stelle ich die Frage, oder besser gesagt, die Fragen an Euch. Ist Angeln Sport? Und was für mich viel interessanter ist, wo hört Sport auf? Wo setzt Ihr die Grenzen von Sport an?
    Grafitty- Sprayer sehen sich als Sportler. Jugendliche, die an nächtlichen Autorennen auf öffentlichen Straßen teilnehmen, sehen sich als Sportler. Sie bewegen sich für mich jedoch an der Grenze von kriminellen Handlungen.
    Wenn man nun ein Herkunft- Wörterbuch heranzieht, bedeutet Sport = Etwas aus Vergnügen tun. Hier tut sich nun ein riesiger Spalt für mich auf, denn die Notwendigkeit, für den Lebensunterhalt Geld heran zu schaffen, wäre in dieser Definition mit der Umschreibung, etwas aus Vergnügen tun, nicht mehr umschrieben. Wir benötigen nun den Begriff „ Beruf“. Hier spaltet sich das Vergnügen von der lebenserhaltenden Notwendigkeit der Tätigkeit.
    Sehr deutlich wird mein Gedanke in der Differenzierung von, Berufsfischer und Angler. Für mich bleibt ein Angler ein Sportler!
    Dem Erfindungsgeist unserer Zeit sind kaum Grenzen gesetzt, so vernehmen wir auch Begriffe wie: Berufssportler und Leistungssportler, also Menschen, die ihren täglichen Unterhalt damit verdienen, dass sie für viel Geld auf Rennpisten im Kreis fahren, oder unter millionen von Zuschauern einen Ball auf einem Spielfeld umher kicken. Ich möchte es hier nicht in Abrede stellen, dass es für die Betreibenden und auch für die Zuschauenden interessant ist, aber ist dass Sport?
    Uns Anglern wird zuweilen angelastet, das Wort Sport zu missbrauchen. Was erklärt jedoch einen Rennfahrer der Formel 1, der hunderte von Litern Treibstoff in die Atmosphäre bläst um seinen Lebensstil zu wahren zum Sportler?
    Ist nur mal eine Frage. Wie denkt Ihr denn darüber?

  • Moin,


    ich denke beim Angeln wird viel Fingerfertigkeit und Geschick benötigt und kaum Ausdauer und Kraft. Dadurch ist vielleicht fraglich, ob genügend Intensität bei der körperlichen Bewegung gegeben ist. Außerdem ist ein ausgeglichener Wettkampf beim fischen nur möglich, wenn messbare Übungen abgefragt werden, die nicht zu stark vom Glück beeinflusst werden. Sprich z.B. Weitwurf und Präzisionswurf mit der Fliegenrute bei gleichen Windbedingungen.


    Ich persönlich denke aber auch nicht, dass Angeln es nötig hat ein Sport zu werden. ;) Es ist immerhin das beliebteste Hobby der Welt.

  • Moin,..................
    ich denke beim Angeln wird viel Fingerfertigkeit und Geschick benötigt und kaum Ausdauer und Kraft. Dadurch ist vielleicht fraglich, ob genügend Intensität bei der körperlichen Bewegung gegeben ist.


    Ich nehme Dich mal mit, wenn mein Knie wieder ok ist :D:D:D

  • und kaum Ausdauer


    Na dann sollst du mal mit mir längs........
    Mir ist dat lax ob dat Sport ist oder nicht. Ich fühle mich nach 10 Std. an der Küste aber mind genau so kaputt als wenn ich Sport gemacht habe :tanz: :zitat:

  • Direkt als "Sport" will ich es eigentlich nicht bezeichnen.
    Kommt drauf an was man macht, das ist der Punkt.
    Setzt sich einer an Teich zum Karpfenangeln mit Bier und Zelt, Schlafsack und Feldbett
    finde ich das ein wenig unsportlich.
    Oder ich setzt mich an See und guck die Pose an... (für mich kein Sport)
    Meiner meinung nach sollte man bei "Sport" ein bisschen in Schweiß kommen
    und irgendwas konditionieren oder trainieren.
    Gibt natürlich auch Jungs die schon anfangen zu Schwitzen wenn sie aus dem Auto steigen müssen...


    Gehe ich aber jetzt ne halbe stunde an der Küste über Stock und Stein um an meinen favorisierten
    Spot zu kommen ist es ja schon so ne art Wanderung... und wenn ich dann noch wedelnderweise
    die Outbound Short an der 9`6" #8 gegen den Wind peitsch komm ich auch ein bisschen
    in schweiss... bzw. ich merke wenn ich es länger nicht getan habe. Was für mich eine
    form der Konditionierung ist.


    Soll jeder für sich selbst entscheiden was er da macht, sport oder kein sport.
    Was zählt ist das man macht was man gerne macht und möglich
    entspannt wieder nach hause kommt 8)

  • Laut Definition ist Angeln ja wohl eher Sport als Motorsport etc. denn da wird überall richitg Kohle damit gemacht. In anderen europäischen Ländern wird das Wort "Sport" auch dementsprechend genutzt. Nun sollten gerade wir Angler ja nicht ein paar "Wollsocken" Rechnung tragen und in den Kanon mit einstimmen ;)


    Also, mit sportlichen Grüßen,


    Georg :P

  • Jagen & Fischen sind wohl die ältesten Tätigkeiten und es diente wohl eher der Lebenserhaltung, sprich essen und wurde im Laufe des 20. Jahrh. mehr eine Freizeitbeschäftigung wie Hobby, aber man könnte es wie folgt beschreiben:


    Arbeit: Bei dem Big Game Fischer im stundenlangen Drill, könnte man schon Arbeit dazu sagen.


    Sport: In jungen Jahren habe ich regelmäßig auf der Insel Æbelø gefischt. Um auf die Insel zu kommen, spaziert man 4 km durch knöchel- bis knietiefel Wasser, dann nochmal 4-5 km durch losen Strandsand, die Insel selbst ist, wenn man sie am Strand umfischt rund ca. 4-5 km lang, dann muß man den Rückweg noch dazu rechnen. In diesem Fall wäre Angeln für mich ein Sport bei so einem Marathonweg!


    Hobby: Wenn ich heutzutage Zeit und Lust habe ist Angeln für mich ein Hobby, inkl. Fliegenbinden etc.. und das reine Fischen pure Entspannung vom Alltag mit einer guten Portion Jagdfieber - Hobby = Erholung


    Im Prinzip ist es egal, hauptsache es macht Spaß :D :thumbsup: :D

    Eines Tages wirst Du aufwachen und keine Zeit mehr haben für all

    die Dinge, die Du immer tun wolltest - darum tu sie jetzt....!

    Einmal editiert, zuletzt von FuzziWuzzi ()

  • Moin,


    ich denke auch, dass es nicht darauf ankommt was man macht, sondern unter welchen Voraussetzungen man etwas macht.


    Tauchen ist Sport. Ein Berufssoldat, der zum Kampftauer ausgebildet wurde, für den ist es sein Beruf.
    Derjenige, der für namenhafte Angelgerätehersteller Geräte in den Weltmeeren testet, für den ist Angel sein Beruf.
    Wenn ich mit dem Fahrrad zum Brötchen holen fahre, bin ich kein Radsportler.
    Ich glaube, die Übergänge vom Hobby über den Sport zum Beruf sind recht fließend.


    Super wenn auch ein solches Thema hier besprochen werden kann. Steht ja bewusst unter" Alles ausser Angeln" Danke und bis denne, Klaus

  • In jungen Jahren habe ich regelmäßig auf der Insel Æbelø gefischt.


    Ein Träumschen.......Herrlich....wollte ich auch unbedingt nochmal. Bin bisher nicht weiter als Flyvesandet gekommen aber nächstes mal wenn ich in der nähe von Otterup bin, will ich auch mal wieder sportlich sein und ne laue Sommernacht auf Æbelø verbringen. Um mich noch besser körperlich zu betätigen werde ich ein Schlauchboot mit meinem Getakle hinter mir herziehen. :toocool:

  • Ein Träumschen.......Herrlich....wollte ich auch unbedingt nochmal. Bin bisher nicht weiter als Flyvesandet gekommen aber nächstes mal wenn ich in der nähe von Otterup bin, will ich auch mal wieder sportlich sein und ne laue Sommernacht auf Æbelø verbringen. Um mich noch besser körperlich zu betätigen werde ich ein Schlauchboot mit meinem Getakle hinter mir herziehen.

    .............................................................................................................................................


    Æbelø ist ein guter Winter- und Frühjahrplatz, wenn Du dazu noch nen AB (Aussenborder) hast, (Hinweg) kommst Du rechts neben den Ebbe-Weg gut rüber (da tieferes Wasser), auf der linken Seite sind Sandbänke und große Steine, wo Du Dir leicht die Schraube abfahren kannst. Wenn Du dort Fischen willst, dann mach es noch vor der Rapsblüte, denn dann kommen die Hornis, und das im Massen. Und noch einen wichtigen Tipp: Benutze nicht den Ebbe-Weg im Dunklen, man kann ganz schnell die Orientierung verlieren, weil man rundum Lichter sieht und der Wasserstand wechselt. Habe dort mal unfreiwillig eine kalte Frühjahrsnacht verbracht, Kompass & gute Taschenlampe sind Pflicht, wenn ich Zeit habe würde ich glatt mitkommen :P


    PS: Benutze nur den Strandbereich, nicht kreuz&quer über die Insel laufen, die ist Privat und wird kommerziell für die Jagd benutzt und es wird ohne Ansage scharf geschossen! :whistling: Hörts Du Hundegebell, dann ist dort grad eine Jägergruppe Fasane schießen; auch gibt es im Uferbereich Jäger die Enten schießen wollen, die sind halb eingegraben mit Tarnung und Plastik-Lockenten im Uferbereich - einfach 2-3 Buchten umgehen und dort dann Fischen.

    Eines Tages wirst Du aufwachen und keine Zeit mehr haben für all

    die Dinge, die Du immer tun wolltest - darum tu sie jetzt....!

    2 Mal editiert, zuletzt von FuzziWuzzi ()

  • Moin,


    Sport, nicht Sport, Sport, nicht Sport, Spaß soll das machen! Aber da seid ihr euch ja eigentlich alle einig. Bin gestern mit meinem Lütten zum Schwimmen gewesen (Spaß haben), da hat`s mich beim Springen vom Dreier (geflogen :neo: wie ein 20jähriger/gelandet wie ein 80jähriger :hutab:/rausgeklettert als Invalide :wacko: ) dermaßen bei der Landung zerissen, dass ich heute beim Arzt war und morgen zum Orthopäden muss. Jetzt erzähle ich überall ich hätte einen Sportunfall :whistling: !!! War ich nun baden, habe ich Sport getrieben oder bin ich nicht altersentsprechend ins Wasser geglitten? Jetzt geht nur noch Lifter!!!

    Die Götter gaben uns Zeit, von Eile war nie die Rede!


    Grunz T.C. :P

  • @ Fuzzi W. Also n Boot habe ich nicht und das würde ich auch unsportlich finden :roflmao: Habe nur so ein Kinderschlauchboot mit n Stück Tüddelband dran!
    Nein wenn ich schon da bin will ich auch laufen, in der Hoffnung auf dem Weg dorthin die eine oder andere Meeräsche zu verscheuchen (keine Sorge ich laufe Tagsüber und bin Nordfriese und kenne mich mit 10 fachem Tiedenhub aus)
    Die Insel ist auch ein guter Sommerplatz genau wie Flyvesandet auch.
    Und sollte mal n Horni anbeissen schmeisse ich die Rute weg.....habe sowas von kein Bock auf diese "Möchtegern-Marlins"
    Und den Einzigen den ich dorthin mitnehmen würde ist Borsti!!!! :vinsent: Wenn's schon so ist wie Du sagst wollen wir das Feuer der vielen Jäger doch wenigstens erwiedern können :tommy: . Lars dürfte auf der Hintour auch in dem Schlauchboot sitzen :lokomotive:

  • Diese ganze Dikusion find ich eigendlich mehr als Flüssig


    Es ist mir Persönlich ob der eine zum Angeln Sport sagt oder Nicht


    Für mich ist in erster Linie Entspannung und Erholung an der frischen Luft im Schoße von Mutter Natur!


    Da ist es für mich auch in der Regel Nebensache ob ich etwas fange obwohl auch in mir das Jagd und Beutefieber schlummert.
    Ich finde es aber auch nett, wenn ich abened`s meiner Frau erzählen kann, das Kraniche in meiner nähe gelandet sind. oder das ein Seeadler keine 50m von mir in einem Baum im ansitz saß oder das ich einen Eisvogel auf seinem Ansitz beobachtet habe.


    das sind für mich bleibende Eindrücke genauso wie einen Schönen Fisch zu fangen und zu drillen und das ist das wichtigste für mich, sowie auch für sicherlich andere Angler auch


    Ich würde es somit als Jagdsport betrachten, welches Waidgerecht ausgeführt werden sollte


    Heringsangel an der Mole in Kappeln oder Ähnliches ist jedoch für mich kein Sportliches Verhalten sondern nur primitive GIER


    in diesem Sinne


    Allzeit Waid und Petri Heil

    Ich weiß nicht, ob es Besser wird, wenn sich was Ändert ;
    aber ich weiß, das sich was Ändern muß, damit es [size=14]Besser
    werden kann :!:

  • Gegenfrage:


    Bezeichnest Du Lance Armstrong als Sportler?
    Christoph Daum auch nicht zu vergessen!
    Der neutrale Schiedsrichter Robert Hoyzer, alles Profisportler, die Vorbilder sein sollten.
    Da kann man mal sehen wie zweiseitig eine Medaille sein kann.


    Hat mit angeln nicht viel zu tun aber auch in diesen Bereichen gibt es Menschen, die eigentlich den Sport leben sollten und
    eigentlich noch weniger sportlich sind als mancher Angler.

    Herr, lass mich fangen einen Fisch,
    und so groß sei diese Gabe,
    dass ich nachher in der Kneipe
    keine Not zu lügen habe.


  • Moin Sössi,


    nicht nur in Deinem Text, auch bei manch Anderem ist ein Vorwurf an mich festzustellen. Teils direkt, teils zwischen den Zeilen. Eingangs habe ich Fragen gestellt. Wenn im Laufe des Threads von "Überflüssigkeit", also mehr als flüssig geschrieben wird, ist es eine geäußerte Ansicht. Wenn darüber hinaus ein Zitieren mit nur" Daumen" erfolgt, denke ich mir meinen Teil.


    Sorry, habe nicht gewußt, dass es Fragen gibt, die ein Einverständnis der Leserschaft erfordern. Entschuldigt die Belästigung. Bis denne, Klaus

  • Moin Sössi,
    Ich möchte Dir auf Deine Fragen keine Antwort schuldig bleiben. Ich wiederhole mich. Jemand der eine Sportart betreibt und damit seinen Unterhalt bestreitet, ist für mein Dafürhalten kein Sportler. Er ist jemand, der den Sport zum Beruf machte, und somit ist es sein Beruf.
    Aus dem Berufsleben kennen wir viele unerlaubte Machenschaften um sich an den Arbeitskollegen vorbei, in eine gehobene Stellung zu versetzen. Einige dieser Machenschaften betiteln wir nur mit: Ist doch toll, er hat es verstanden sich an den Arbeitskollegen vorbei, auf den Vorgesetzten-Sessel zu setzen.


    Daraus resultiert eine sehr interessante Feststellung: Wer immer noch glaubt, dass hochbezahlter Leistungssport, Sport ist und kein Beruf, wird Lance Armstrong verdammen, da er mit unfairen Mittel unterwegs war.


    Wer aber meint, hochbezahlter Leistungssport kommt einem Beruf gleich und dazu auch erkennt, dass in einem Beruf mit harten Bandagen gekämpft wird, um nach ganz vorne zu kommen, wird sagen müssen, der Lance Armstrong hat seine Mittel besser eingesetzt als seine Mitstreiter.


    Für mich findet Sport nur ganz unten im privaten Bereich, oder in den unteren Ligen statt. Sobald das Geld eine Rolle spielt, ist Sport gestorben, denn gegen die Gewinnsucht und das Profilierungsgehabe ist das Wort Sport, wie ich es verstehe machtlos und den negativen Werten der meisten Menschen unterlegen.
    Soll heißen: Deine Eingangsfrage stellt sich so gar nicht für mich. Jemanden das Attribut des Sportlers abzuerkennen, weil er sich unfair verhalten hat, ist total in Ordnung. Für mich war er aber kein Sportler, sondern Berufstätiger, der seine Mittel besser eingesetzt hat als Andere. So schließt sich der Kreis wieder und meine Eingangsfrage erhält ihre Berechtigung. Nur wenn wir einen Trennstrich machen können, was ist noch Sport und was ist Beruf, können wir maßregeln, denn im Beruf sind für mich andere Dinge erlaubt als im Sport.

  • Wenn Anfang April der Aal wieder läuft, dann wird für mich das Aalangeln auch wieder zum Sport !!! :emot104:

    Aus technischen Gründen befindet sich meine Signatur auf der Rückseite dieser Nachricht !!! :D