Sinn und Unsinn beim Gebrauch einer Wathose.

  • Moin,


    ich wollte mir bald eine Wathose zulegen und habe mich etwas mit der Thematik beschäftigt, wenngleich ich auch noch keinerlei praktische Erfahrungen gesammelt habe.


    Erst einmal ist mir aufgefallen, dass viele Angler an Flüssen und Seen die Wathose scheinbar nur benutzen, weil sie in ihrem Besitz ist. ;) Sprich man könnte eigentlich alle wichtigen Stellen mit einem Wurf erreichen, spaziert aber trotzdem ins Wasser, verscheucht möglicher Weise noch Fische durch Bewegung und Schatten. Vielleicht bringt es noch minimale Vorteile beim landen des Fisches, aber ansonsten ist es doch nur lästig, oder vergesse ich einen wichtigen Faktor? Gerade die ganzen Angler im Forellenpuff mit ihren Tarnfarben und Wathosen sind mir oftmals etwas suspekt. Das wirkt auf mich eher wie das Ausleben einer gewissen Abenteuerlust und nicht wie das optimieren von Fangmöglichkeiten.


    Was hingegen die Ostsee betrifft scheint eine Wathose unumgänglich und dafür möchte ich sie mir auch zulegen, weil man dort teilweise flaches Gewässer sehr gut überbrücken kann und an die fängigen Stellen kommt. Aber auch hierzu habe ich eine Frage - ab wann lohnt es sich noch weiter raus zu maschieren, irgendwann ist ja auch der Punkt erreicht, wo man die Wurfweite durch den tiefen Stand im Wasser reduziert. Habt ihr da Erfahrungen gesammelt wie weit man ins kühle nass "eintauchen" sollte?


    PS: Ich war am Wochenende bei Kollund und da ich noch keine Wathose hatte, habe ich meine Hose hochgekrempelt, alte Schuhe angezogen und bin reinmaschiert. Man war das scheiss kalt. Aber 1,5 Stunden habe ich ausgehalten, bin ja noch jung. ;) Nächstes Mal dann hoffentlich mit Wathose.

  • Aber auch hierzu habe ich eine Frage - ab wann lohnt es sich noch weiter raus zu maschieren, irgendwann ist ja auch der Punkt erreicht, wo man die Wurfweite durch den tiefen Stand im Wasser reduziert. Habt ihr da Erfahrungen gesammelt wie weit man ins kühle nass "eintauchen" sollte?

    Ist unterschiedlich,einige gen soweit mit Wathose ins Wasser bis sie "im stehen Ostseewasser saufen können"andere nur bis Knietief,denk mal so bis "SACK ohne Wathose wär jezt nass"reicht in den meisten Fällen.Andere nehmen auch mal ein VOLLBAD,aber das is wieder ne andere Geschichte.

    Mfg.Mr.Seatrout:


    Gebe einem Angler ein Fisch und er isst ihn!
    Lerne einem Angler das Fliegenfischen und er wird niemehr hungern.

  • Zum Teil magst Du vielleicht Recht haben, was den Einsatz von Wathosen anbelangt. Ich nutze meine Wathose sowohl an der heimischen Ostsee, als auch an dem ein oder anderen See, wenn es auf Master Esox geht. Zum Landen eines Fisches ist es einfach von Vorteil. Untermassige Fische muss man nicht erst keschern, sondern kann diese oftmals schonend abhaken, ohne die Scheimhäute zu verletzen. Auch beim Ansitzangeln hat die Wathose Vorteile. Bei wenig Platz am Ufer platziere ich die Rutenständer samt Ruten im Wasser. Oftmals hat man ja Büsche und Bäume im Uferbereich. Geht man erst einmal 5 Meter ins kühle Nass, kann man seine Ruten oftmals fächerförmig auswerfen. Ein weiterer Vorteil ist bei engem Uferbereich, dass ich den Drill im Wasser durchführe. So kann man bei seitlichen Fluchten einfach besser Druck auf den Fisch ausüben, ohne dass sich die Schnur wo auch immer verfängt. Ich habe einen Vereinssee, den ich grundsätzlich mit Wathose und Spinnrute befische. Erstens ist dieser fast komplett von Schilfgürteln umsäumt. Es gibt also nur begrenzte Möglichkeiten vom Ufer aus zu fischen. Zweitens kann man an diesem See problemlos 30 Meter rauswaten, was wiederrum Wurfweite bedeutet. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass man den Untergrund des jeweiligen Gewässers kennt. Sollten schlammige Stellen oder Abbruchkanten im Uferbereich vorhanden sein, kann die ganze Sache auch schnell gefährlich werden.


    Das ist auf meinen Angelbereich bezogen. Es macht immer Sinn, zunächst die Uferregion abzuwerfen, bevor man sich ins Wasser begibt. Aber alleine zum schonenden Abhaken der Fische im Wasser, ist eine Wathose in der Ostsee bei mir Pflicht. Selbst wenn ich teilweise kaum 10 Meter reinwaten kann.


    Gruß


    Maik

    Ihr braucht nicht anrufen, wenn ihr einen Fisch habt.
    Legt die einfach auf einen Haufen, ich guck dann bei Google-earth nach


    Friedfische sind Köderfische!


    :applaus: Das sind richtige Fans :applaus:

  • in der Ostsee ist eine Wathose sehr nützlich, weil man die Kraut-/Blasentang-/Dreckzone hinter sich lassen kann, auch wenn man gerade mal 3m vom Ufer entfernt im Wasser steht


    man sollte aber immer das Ufer abfischen, bevor man hineinwatet



    im Süßwasser ist es häufig von Vorteil, dass man die Fische nicht über eine Abbruchkante heben muss, was für die Fische und auch das Material schonender ist, ausserdem kann man den Köder zielgenau plazieren



    ich selber finde darüber hinaus eine Wathose nützlich um nicht dauernd von Spaziergängern (+Hunden) beim Angeln gestört zu werden ;)



    am Puff finde ich ne Wathose überflüssig

    The difference between men and boys is the price of their toys

  • Moin
    ich nutze meine atmungsaktive Wathose fast immer, sei es am See oder Küste .zumal man nie weiss in welche Situation man beim Fischen kommt. Da ich meine Watbüx auch als Hüfthose tragen kann zieh ich sie mir lieber an als eine normale Hose . Ist immer noch besser als ein nasser Hintern.
    :D

  • Ich sehe keinen "Unsinn" darin,auch am FoPu eine Wathose zu tragen..!
    Heute war es sinnvoll,da es geregnet hat und man auch etwas aus dem weichen Uferbereich wegkam.Auch das hinknien zum Hakenlösen war heute auf dem nassen Gelände mit Wathose angenehmer..!


    Und an der Küste ist es für mich ein MUSS !!!
    Aber jeder,wie er will... 8o

    Ich bin so ein schlechter Tänzer....Meine Freunde von der Waldorfschule dachten Jahrelang,ich heisse Renate..:-)

  • man gut ich hatte heute die Watbüx an. So ein bis zweimal war sie notwendig. :D


    :emot7: :emot7: DU TIEFSTAPLER..!!!
    Ne Wanne voll Fisch mitnehmen,und dann....1-2 mal...))) :emot15:

    Ich bin so ein schlechter Tänzer....Meine Freunde von der Waldorfschule dachten Jahrelang,ich heisse Renate..:-)

  • Jo, man gut Du warst mit Watbüx in der Nähe, hätte sonst meine Gummistiefel fluten müssen. Danke noch mal.


    Gruß Bubele

  • Ich habe es heute bereut keine Watbüx mit gehabt zu haben in Mjöls. Das passiert mir nicht nochmal.


    Gruß
    Micha

  • Ich habe es heute bereut keine Watbüx mit gehabt zu haben in Mjöls. Das passiert mir nicht nochmal.


    Gruß
    Micha


    jupp, hab meine auch nur aus solidarität mit Sohnemann zuhause gelassen.
    Musste halt ne lange Unerbüchs und Flis unter Jeans herhalten.
    Aber mit 5mm Neo-Wathose wäre es allein wegen Regen und Wind difinitiv besser gewesen.


    Gruß Svend

  • Ich nutze meine Wathose auch als Wetterschutzkleidung.


    Beim Pilken auf der Ostsee schauen einen die anderen etwas
    komisch an, aber spätestens wenn die Zähne dieser Leute
    klappern, hört das auf.


    Für diesen Zweck habe ich eine alte/undichte Neoprenwathose
    behalten.


    Gruß DEDL

  • Dies kann aber auch wirklich schnell mal ins auge gehen. grade beim boots fischen mit einer wathose dazustehen ist nicht grade ungefährlich. Nur einmal ausrutschen oder ein falscher trip und man liegt im wasser. ich würde mal schätzen dann ist es auch zu 80% aus die maus, wenn nicht wirklich jemand sehr sehr schnell und genau richtig reagiert.


    Also da eher vorsichtig sein und eher eine warme hose extre und ne regenhose anziehen .....

  • Für diesen Zweck habe ich eine alte/undichte Neoprenwathose
    behalten.


    Ich habe bei einer sauteuren "Orvis-Atmungsaktiven", die viel zu schnell undicht war, die Füsslinge abgeschnitten und trage sie jetzt bei Regen, z. B. beim Pilken.
    Vorteil: Man ist in der Bewegung nicht so eingeschräkt, man kann sie zusammengerollt leicht mitnehmen und dadurch, dass die Füsslinge ab sind, ist auch ein Sturz ins Wasser nicht so gefährlich.
    Ausserdem ist sie dadurch jedenfalls noch zu etwas gut.. ;(;(

  • Hallo,
    Die Anschaffung einer Wathose war auch für mich ein Thema.


    Jetzt ist es bei mir so: Ich bin meistens einer der seltenen Strandangler. Meistens angel ich vom Ufer.
    Ohne Wathose. In "normaler" Hose. Das ist bequem. Ich kann, wenn es sein muß, ohne Hosenwechsel sehr schnell an eine andere Angelstelle fahren. Ich kann komfortabel Strecke machen. An vielen Stellen kann ich so vom Ufer fängige Stellen anwerfen. Und, es klappt auch mit dem Fang von Meerforelle, Dorsch und Hornhecht. Aber nicht immer:-)


    Viele Wat(Spinn)fischer, die ich hier sehe, sind an manchen Stellen vielleicht nur einen Meter vom Ufer entfernt im Wasser. Für das Werfen bringt das nach meiner Ansicht nichts. Das geht vom Strand aus viel weiter, wenn es sein muß, wenn ich mich auf einen Stein stelle:-) Von dort habe ich auch einen ganz guten Überblick über die Wasserfläche.


    Aber, es gibt Stellen, da brauchst du als Spinnfischer eine Wathose. Hier im meinen Bereich fallen mir spontan ein paar Stellen ein, wo ohne Wathose nichts geht.


    Wenn es am Strand langgezogene Pflanzenfelder gibt, die ein paar Meter in das Meer reinwachsen, kannst du diese aussichtsreiche Stelle beim Spinnfischen nur selten abfischen. Das geht nur, wenn du ein paar Meter in das Wasser watest. Von dort kannst du an der Grenze der Pflanzen zum Wasser deinen Spinnköder entlangziehen. Quasi parallel zum Ufer. Lohnt sich:-)


    Ein paar kleine Sandbänke liegen hier im zehn bis zwanzig Meter Bereich vom Ufer entfernt. Da gibt es Sandaale und auch deren Jäger. Für das Spinnfischen ist keine Wathose erforderlich. Andere Sandbänke kannst du nur per Wathose erreichen. Auch das lohnt sich! Mit Wathose hast du ein ganz anderes Naturerlebnis. Du kannst sehen, ob oder was an Futtertieren im flachen Wasser unterwegs ist und bekommst andere Eindrücke von der Unterwasserwelt, als du sie nur vom Strand gewinnen könntest.


    Wathose, da kommst du auf Dauer nicht drum rum. Dann kommt ja die nächste Frage: Neopren oder was?

  • Moin Moin


    Also, zu der Frage welche Wathose?


    Gehen wir mal von der Sommerfischerei aus.Ich bin der Meinung, wenn Du Stellen in unmittelbare Nähe vom Auto befischen willst, reicht eine Neopren völlig aus.
    Hast Du aber eine längere Strecke um an den Platz zu kommen, ist denke ich mal ein Atmungsaktive besser, weil Du nicht gleich völlig durchgeschwitzt bist, wenn Du ankommst.
    Speziell in der kalten Jahreszeit, kommt man wohl an einer Neopren nicht vorbei.


    Von der Fischerei.


    Ich als Fliegenfischer, glaube das es oft auf jeden Meter ankommt. Im Wasser kann ich da halt ein paar Meter gut machen. Natürlich kann es gerade als Fliegenfischer besonders wichtig sein, was für eine Nahrungsquelle sich gerade am Platz aufhält. Und man sieht sie halt auch besser im Wasser.
    Man findet auch besser irgendwelche Rinnen, Löcher oder sogenannte Badewannen.


    Es gibt wahrscheinlich viele Vor,-und Nachteile, aber ich denke die Vorteile mit Wathose überwiegen einfach.


    Ich zumindest, werde weiter direkt im Wasser stehen und fischen. So bin ich gleich meinen Lieblingstieren ein bisschen näher, auch wenn ich mal nix fange. ( oder auch wenn ich öfter nix fange :D )




    Bis dann erstmal


    Nico

  • Mein endgültiger Entschluss mir eine atmungsaktive Wathose anzuschaffen kam bei einem Marsch von Quellental bis runter in die Bucht beim Flottenkommando. Sobald es etwas wärmer ist, ist eine Neoprenhose die Hölle!


    Mittlerweile trage ich sogar bei Kälte die atmungsaktive Hose: Skiunterwäsche, dünne Trainingshose und Fleecehose drunter lassen auch mal 3-4 Stunden Einsatz zu. Beim Forumsstreffen im März, bei Wassertemperaturen knapp über 0 hab ich so überhaupt nicht gefroren.


    Am Bach oder kleinen Flüssen versuche ich immer mit Watstiefeln auszukommen, da mir bei Dornen, Stacheldraht und sonstigem Gestrüpp eine atmungsaktive Hose auch zu teuer ist. Außerdem bin ich kein "Tiefwater". Sowas kann auch in Flüssen sehr gefährlich werden , die Strömung wird oft unterschätzt! Aber auch wenn man gute Watsachen hat sollte man wenn möglich immer draussen bleiben, wenns die Situation zulässt und die Wurfweite langt. Die Scheuchwirkung von sinnlosem Rumgeplantsche ist nicht zu unterschätzen.


    Viele Bisse, auch an der Küste hätte ich auch ohne reinwaten bekommen können. Der einzige Vorteil besteht darin, mit der Fliege kein Land zu haken, wenn man irgendwo drinsteht. Die Wurfweite sehe ich oft nur als sekundäres Kriterium.


    Gruß


    Ernst

  • Die Wurfweite sehe ich oft nur als sekundäres Kriterium.


    Da hast du vollkommen Recht !!
    Ich habe bis jetzt etwa 15-20 % meiner Fische auf max. Distanz gefangen,sei es mit Fliege ,oder Blinker.
    Die meisten hatte ich eher im Bereich unter 15-20 metern.
    Aber das alles natürlich mit Wathose und ca. 80cm Wassertiefe ( Standort)


    Und Scheucheffekt in der Ostsee sehe ich eher nicht.Ich habe schon Forellen verscheucht,weil ich die Rutenspitze ins Wasser getaucht habe,und sie dagegen geschwommen sind.Vorher bin ich aber bis auf 2.5-3 meter rangewatet..!Am Fluss ,oder Bach sieht das natürlich anders aus.

    Ich bin so ein schlechter Tänzer....Meine Freunde von der Waldorfschule dachten Jahrelang,ich heisse Renate..:-)